Hallo da draußen

13. HWN-Tour: Von Bad Harzburg zum Elfenstein

„Der Bauer wünscht sich Regen, der Wanderer Sonnenschein.”
– Aus China

Es regnet. Immer noch. Na toll.

Gut, dass wir uns für heute nur für eine Stempelstelle entschieden haben. Zudem war die gestrige Tour zwar sehr schön, aber auch sehr sehr anstrengend.

Neben unserer Müdigkeit, bewirkt auch das Wetter, das B. und ich weniger motiviert sind, heute eine Tour zu machen. Es regnet. Laut Wetterbericht sogar den ganzen Tag. Naja, es könnte schlimmer sein.

Die Route, die wir uns heute ausgesucht haben, ist der Weg zur Stempelstelle Elfenstein und dann auf einem anderen Pfad wieder zurück in die Stadt Bad Harzburg. Also nur ein Stempel. Der Weg dorthin hat es aber in sich.

Ich bin jetzt Harzer-Wanderkönigin!

Mit vollgepackten Rucksäcken verlassen wir unser Hotel, denn nach der Wanderung geht es direkt nach Hause. Bevor es aber zum Elfenstein geht, machen wir erstmal ein Abstecher zum „Bad Harzburg Tourismus”. Ich habe nämlich meine ersten 50 Wanderstempel bereits erreicht und darf mich jetzt Harzer Wanderkönig(in) nennen. Natürlich bin ich stolz wie Bolle. Jetzt fehlt nur noch das Abzeichen.

Das Abzeichen des Harzer Wanderkönigs ist mit einem kleinen Halbedelstein versehen. Da jedes Abzeichen ein anderen Halbedelstein aufweist, ist jedes Abzeichen auch ein Unikat.

Die Dame von der Tourismus-Info legt mir einen ganzen Haufen voller Wandernadeln des Wanderkönigs auf dem Tresen. Oh je, da fällt dir Auswahl schwer. Letztendlich habe ich mich für einen weiß-roten Achat entschieden.


HWN Elfenstein
Das Abzeichen des Harzer Wanderkönigs

Ist hübsch, oder?!

Die Weg zum Einstieg

Motiviert durch die Auszeichnung geht es in Richtung Elfenstein. Beim Verlassen der Bad Harzburg Tourismus gehen wir durch einen Teil des Kurparks, dann in die Kurhausstraße hinein und folgen ihr bis wir in die Waldstraße abbiegen können.


Waldstrasse
Auf dem Weg zum Elfenstein

Der gut befestige Weg verläuft durch einen Waldabschnitt. Es gibt hier keine Highlights zu entdecken, doch immerhin sind wir hier eher vor dem Regen geschützt. Und zudem umrunden wir den „Papenberg”, ein etwa 409 m ü. NHN hoher Berg, der hier am Südwestrand von Bad Harzburg steht.

Der schwere Kilometer

Nachdem wir den Papenberg umrundet haben, gehen wir weiter die Waldstraße bis zu ihrem Ende entlang. Dort mündet sie in die Straße Am Elfenstein. Links davon sehen wir endlich die Einstiegsstelle zum Elfenstein. Juhuu!


HWN13 Elfenstein
Hier geht es lang

Der Elfenstein ist nicht mehr fern. Uns trennen nur noch eine Wanderstrecke von einem Kilometer, aber diese 1000 Meter haben es in sich.

Es geht geht bergauf – und wie!!!

Bad Harzburg liegt bei 261 m ü. NHN, während der Elfenstein bei 420 m ü. NHN liegt. Das sind folglich 159 Höhenmeter, die innerhalb von einem Kilometer überwunden werden müssen. Das ist ganz schön heftig! Aber nichtsdestotrotz nehmen wir uns die Strecke vor.

B. und ich schnaufen, fluchen, jammern und freuen uns doch bei jedem Schritt nach oben, den wir geschafft haben.

Einen Kilometer zu gehen dauert normalerweise knapp zehn Minuten, doch wir brauchen für diese Höhenüberwindung nahezu eine halbe Stunde.


Stempelstelle Elfenstein
Die Stempelstelle „Elfenstein“

Noch nie waren wir glücklicher, als wir den dunkelgrünen Kasten am Elfenstein erblicken.

Fix und fertig – aber glücklich. Und der nächste Stempel ziert nun unsere Stempelhefte. Sogar der Regen scheint für einen kurzen Moment aufgehört zu haben.

Ich ruhe mich noch beim Stempelkasten aus, während B. mit neuer Energie die wenigen Stufen zur Felsspitze hinaufsteigt. Das geht mir gerade zu schnell und bleibe daher erstmal demonstrativ beim Stempelkasten stehen.

Einatmen. Ausatmen.

Märchen schreibt die Zeit …

Ich mache mir erstmal ein Bild vom Elfenstein, während B. auf diesen etwas herumkraxelt.

Heutzutage können Geologen erklären, wie Felsformationen (z. B. der Elfenstein) entstanden sind. Doch vor einigen Jahrhunderten war dieses Wissen noch gar nicht vorhanden.


Elfenstein
Der Elfenstein

Im Mittelalter lag die Naturwissenschaft noch in den Kinderschuhen und die Menschen erklärten sich Naturphänomene anhand von märchenhaften Figuren und übernatürlichen Wesen. So ist es auch beim Elfenstein.

Hier stellten sich die Menschen im Mittelalter eine Art Wohnstätte für Elfen und andere Märchenfiguren vor. Und ich muss sagen, das dieser Felsen der Form einer Burg ähnelt. Daher finde ich den Gedanken, das hier rätselhafte Wesen leben könnten, gar nicht so abwegig.

… und die steinharte Realität

Es ist eine schöne Vorstellung, das der Elfenstein eine Wohnstätte für Elfen und allerlei anderen Fantasiewesen sein sollte.

Allerdings kann ich nicht anders und betrachte automatisch den Felsen auch aus geologischer Sicht. Einmal Geologin, immer Geologin.


HWN Elfenstein
Ein näherer Blick auf den Elfenstein

Der „Elfenstein” ist ein Felsformation, die hauptsächlich aus Granit besteht. Zudem wird der Elfenstein auch zu den „Harzklippen” gezählt. Als die „Harzklippen” werden Felsformationen und Felsvorsprünge bezeichnet, die im gesamten Harz zu finden sind. Einige von ihnen sind beliebte Ausflugsziele und sind meist wegen ihrer besonderen Form und Entstehungsgeschichte aus Naturdenkmale ausgewiesen.

Wie die meisten Harzklippen, besteht der Elfenstein aus Granit. Das tollste ist, man kann ihn besteigen kann und von dort einen wunderbaren Blick auf die Stadt Bad Harzburg und das Harzvorland hat.

Auf dem Elfenstein

Den Elfenstein besteigt man einfach mit Hilfe des gusseisernen Geländers, das angebracht worden ist. Zur Aussichtsplattform sind es nur ein paar Schritte nach oben.


Aussichtsplattform Elfenstein
Aussichtsplattform des Elfensteins

Doch was die Aussicht angeht, haben wir eher Pech. Es ist ziemlich diesig und von der Stadt Bad Harzburg ist kaum was zu erkennen.

Das Harzvorland scheint hinter Nebel und dicker Wolkendecke völlig verschwunden zu sein.

Es fängt wieder an zu regnen. Seufz.


Bad Harzburg Elfenstein
Das Harzvorland im Nebel

Es geht abwärts!

Der Regen nimmt bei unserem Abstieg stärker zu. B. geht voran und ich beeile mich seinem Tempo nach unten zu folgen.

Wir kommen am „Harzburger Fenster” vorbei. Das ist ein Aussichtspunkt mit Sitzgelegenheit mit Blick auf die Stadt Bad Harzburg. Doch wir wissen bereits, dass heute nicht viel zu sehen ist. Wir gehen also weiter bergab.


Harzburger Fenster
Das Harzburger Fenster zeigt einem das Harzvorland – heute in Nebel gehüllt

Wir kommen an einer Wand mit Schaukästen vorbei, die einiges über die Geologie der Region erzählen. Sogar eine Art Gesteinssäule mit eingebetteten originalen Handstücken wird gezeigt.

Leider reicht nicht die Zeit (Mist!!!), um sich alles in Ruhe anzuschauen und durchzulesen. Zudem wird der Regen immer stärker. Schnell packe ich meine Kamera aus, mache ein Foto von den Gesteinen und Schaukästen, packe die Kamera wieder ein und schon geht es weiter.


Geologie Elfenstein
Geologie vom Elfenstein

Gewitter!

Die ersten Donner sind zu hören, als wir endlich unten am Fuße des Berges ankommen.

In der Ferne sehe ich die ersten Blitze. Uns gefällt das gar nicht und da ich kein Freund von Gewittern bin, will ich so schnell wie möglich zum Bahnhof gelangen. B. findet gottseidank mit Hilfe seines Smartphones heraus, wie man am schnellsten dorthin gelangt. Wir rennen los.

Völlig durchnässt kommen wir am Bahnhof von Bad Harzburg an. Nass aber glücklich. Denn jetzt haben wir ein Dach übern Kopf und müssen das Gewitter, das jetzt über Bad Harzburg liegt, nicht mehr befürchten.

Iiiiih!

Alles nass: Jacke, Hose, Schuhe. Bäh!

Egal.

Wir haben Glück – denn der Zug fährt gerade in den Bahnhof ein, der uns nach Hause bringt.

Nach Hause.

Seufz.

Mein Fazit

Die Beschilderung zum Elfenstein ist gut wie gar nicht vorhanden, doch das Ziel sollte bei dieser Tour ganz klar sein – es geht nach oben. Die Steigungen lassen schon einmal aus der Puste kommen, doch ist man erst auf dem Elfenstein gelangt, wird man mit einem tollen Ausblick von der Aussichtsplattform belohnt.

Wer nicht nur einen einfachen Spaziergang machen, sondern auch einen schönen Aussichtspunkt erreichen möchte, dem lege ich diese kleine Tour im Harz ans Herz.


Steckbrief: 13. HWN-Tour – Von Bad Harzburg zum Elfenstein

Karte

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

  • Bahn: Regionalbahnen fährt über Braunschweig direkt nach Bad Harzburg
  • Regionalbus: Buslinie 86 fährt vom Bahnhofsplatz in Bad Harzburg bis zur Kurhausstraße, dort befindet sich auf der rechten Seite der Waldweg
  • Fernbus: von Göttingen, Kassel, Quedlinburg, Dortmund, Essen, Düsseldorf, Aschersleben, Magdeburg, Berlin fahren Busse direkt nach Bad Harzburg

Einkehrmöglichkeit

Aufgesuchte Stempelstelle


Quellen und lesenswerte Links

Hier eine kleine Auswahl an Lesestoff über den Elfenstein:

Die Links wurden zuletzt am 12.02.22 abgerufen.


Hast du schon einmal eine Wanderung bei Regen gemacht? Kennst du weitere sagenumwobene Ausflugsziele oder Orte, wohin sich eine Wanderung lohnt?

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