Meine 9 Gründe, warum ich gerne wandern gehe / #tagdeswanderns
„Not all those who wander are lost.“
© J. R. R. Tolkien (1892 – 1973), britischer Schriftstelle und Philologe
Gestern war der bundesweite Tag des Wanderns. Ein Aktionstag, der seit 2016 alljährlich am 14. Mai gefeiert wird. Ausgerufen wurde er vom Deutschen Wanderverband und seitdem arbeitet er mit verschiedenen Vereinen, Umwelt- und Tourismus-Organisationen, Natur- und Nationalparks und natürlich auch Wanderführern zusammen, um an diesem Tag das Thema Wandern mehr an die Öffentlichkeit zu bringen.
Ich bin ja schon seit vielen Jahren zu Fuß unterwegs und habe jetzt in diesem Artikel einmal meine Gründe zusammengetragen, warum ich mir immer wieder auf neueste den Rucksack schnalle und die Wanderschuhe schnüre.
Ich habe (vorerst) neun Gründe gefunden, die ich drei Kategorien Körper, Geist und Seele zugeordnet habe. Natürlich sind die Grenzen fließend, aber durch meine grobe Unterteilung werden vielleicht die Benefits des Wanderns für die drei Kategorien etwas klarer.
Vielleicht findest du dich ja bei meinen Gründen wieder oder du hast noch etwas zu ergänzen. In diesem Falle freue ich mich sehr über ein Feedback deinerseits.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist Wandern gut für den Körper?
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Grund: Wandern ist gesund
Ich glaub, es ist ein unbestreitbarer Fakt, das Wandern gesund ist. Aber was ist daran gesund? Nun, laut einer Studie, die im American Journal of Lifestyle Medicine (von mittlerweile vielen Studien über das Wandern) veröffentlicht wurde, fanden Wissenschaftler heraus, dass Bewegung an der frischen Luft zu einigen gesundheitlichen Vorteilen führt.
Einige dieser Vorteile treten unmittelbar bei der Bewegung oder danach ein. Dazu zählen z. B. ein niedrigerer Blutdruck, ein verringerter Stresspegel und die Funktion des Immunsystems ist verbessert. Und ich muss sagen, nach einer Wanderung fühle ich mich echt gut. Vielleicht müde, aber immer gut.
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Grund: Jeder kann wandern
Wandern ist sofort möglich, egal wie fit man selbst ist. Jeder kann damit anfangen. Im Gegensatz zu anderen Tätigkeiten, muss man es nicht lernen, sondern man kann einfach nur tun. Direkt vor der Haustür. Es ist immer und überall möglich. Und für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, wurden mittlerweile sogar barrierefreie Wanderwege eingerichtet. Ich kann also jederzeit auf Tour gehen. Wichtig ist nur, man macht es.
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Grund: Es ist (k)ein Sport
Ich lebe in einer Leistungsgesellschaft. Das ist ziemlich anstrengend. Immer höher, schneller, weiter –aber zu welchem Preis? Bis zum Burn-out? Nein, danke!
Da lobe ich mir doch das Wandern. Denn Wandern ist eine Tätigkeit, wo jeder selbst entscheiden, wie intensiv man es ausübt. Möchte man ein wenig sportlich unterwegs sein, kann man sich ja Strecken aussuchen, die ein paar Höhenmeter haben, die die eigenen Waden ein wenig in Anspruch nehmen. Oder man suchst sich Strecken aus, die eher flach verlaufen und weniger anstrengend sind. Hier gibt es keine Grenzen. Du entscheidest, wie anstrengend Wandern sein darf und kann.
Warum ist Wandern gut für den Geist?
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Grund: Abstand vom Alltag
Einmal für ein paar Stunden von Sorgen, Verpflichtungen und von den Abläufen des Alltags Abstand nehmen. Ich schreibe bewusst nicht „entfliehen”, weil für mich Wandern keine Flucht ist, sondern der Abstandshalter zu meinem Alltag.
Manchmal brauche ich frische Luft und eine andere Umgebung, um mich dann danach meinen Problemen oder neuen Herausforderungen zu stellen. Das Wandern nimmt mir den Alltagsdruck weg und ich kann im Hier und Jetzt sein. Aufatmen. Einatmen. Ausatmen. Und nach der Tour kann ich mich dann mit neuer Energie in den Alltag stürzen.
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Grund: Heimat besser kennenlernen
Seit ich vor etwa sechs Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern zog, bin ich in diesem Bundesland sehr oft zu Fuß unterwegs gewesen. Nie habe ich die DDR-Geschichte und deren Relikte besser erfahren und sehen können wie auf den Feld- und Waldwegen, die ich hier in MV durchwandert bin. Dank Hinweisschilder, Informationstafeln und interessanten Lokalitäten und Relikten habe ich doch einiges erfahren können.
Dazu kommen noch die zahlreichen Begegnungen mit Einheimischen und die Gespräche, die ich mit ihnen führte. So setzt sich für mich im Kopf ein Bild eines Landes zusammen, das oft nicht dem Bild, das durch das Fernsehen vermittelt wird, entspricht. Ich glaube auch nicht, dass man von Straßen und Autobahnen kennenlernen kann. Hierbei hilft einfach rausgehen. Und zwar zu Fuß.
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Grund: Kreativ werden oder Probleme lösen
Wenn ich bei einem Projekt, einem Blogartikel oder bei einem Problem feststecke und einfach das Gefühl habe, so komme ich nicht weiter, schnalle ich mir meinen Rucksack an, schnüre mir die Wanderschuhe und gehe nach draußen.
Es muss keine Tageswanderung sein, denn ein bis zwei Stunden draußen zu helfen, helfen mir ungemein, den Kopf klar zu kriegen und meine kreative Ader fließen zu lassen. Oder ich komme mit einer Lösung nach Hause.
Warum ist Wandern gut für die Seele?
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Grund: Wandern ist mit anderen Hobbies kombinierbar
Das zweite Hobby, das ich gerne mit Wandern verbinde, ist das Geocaching. Hierbei ergänzen sich digitale Schatzsuche und Bewegung an der frischen Luft. Entweder führt mich ein Geocache zu einem tollen Wanderweg, oder ein Wanderweg führt mich zu einem tollen Cache. Ich lasse mich hierbei gerne überraschen. Aber eines ist klar, das ist eine wunderbare Kombination, um ein paar Stunden draußen zu verbringen.
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Grund: Alleine Wandern
Beruflich habe ich viel zu mit Menschen zu tun, und dank meiner Aktivitäten in verschiedenen Vereinen begegne ich auch privat viele Menschen und bin so in ganz vielen intensiven Interaktion verwickelt. Da ich aber ein hochsensibler Mensch bin, brauche ich nach solchen Interaktionen Zeit für mich, um meine „soziale” Batterie aufzuladen. Das kann ich nirgends besser als beim Wandern. Vor allem, wenn ich alleine bin. Hierbei erlebe ich eine ungeahnte Qualität des eigenen Seins. Ich übernehme für mich persönlich Verantwortung, aber genieße auch eine unbeschreibliche Freiheit.
Hierbei bleibe ich oft mitten in der Natur stehen, fokussiere meinen Blick auf den Horizont und atme tief ein. Dieser Moment wird dann mein Moment. Ich versuche, ihn mit allen Sinnen zu erfassen, um ihn zu konservieren, denn damit kehre ich gestärkt zurück in die Zivilisation und in meinen hektischen Alltag.
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Grund: Natur ist stressfrei
Raus in die Natur und dort Ruhe finden. Das tut nicht nur mir mental gut, sondern auch seelisch kann ich mich in der Natur bei Wandern so richtig erden. Wandern geht ja logischerweise nur draußen in der Natur.
Wir leben in einer Zeit, in der wir einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt sind. Das fällt mir vor allem auf, wenn ich alleine in der Natur bin, wie laut doch die Welt der Menschen ist. Um eine Pause von dieser Reizüberflutung zu haben, gehe ich daher gerne wandern, kann meine Gedanken ganz frei kreisen lassen und ich bin keiner Reizüberflutung ausgesetzt. Es passiert auch vieles in der Natur, aber es ist kein Stress, denn ich in meiner Anwesenheit empfinde. Im Gegenteil, Natur ist für mich ein stressfreier Raum. Ein Raum, den ich so oft wie es mir möglich ist, betrete.
Was sind deine Gründe, warum du gerne wandern gehst? Oder hast du Grüne, die gegen das Wandern sprechen?
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