Hallo da draußen

Masuren auf dem Sattel entdecken – 15 Tage Bikepacking in Polen

„Das Radfahren macht mir eine große Freude: Es ist wunderschön, ein bisl ermüdet und erhitzt sich irgendwo hinzusetzen und über die Sträucher, die Wiesen und Hügel hinzuschauen und abends ist es sogar wunderschön in den Straßen der Vorstädte zu fahren.“

© Hugo von Hofmannsthal (1874 – 1929), österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker und Librettist

Ich lasse mich gerne durch Reiseberichte und Radtourenberichte anderer Menschen inspirieren, um daraus eigene Pläne für die nächste Reise, sei es zu Fuß oder mit dem Rad, zu schmieden. Das ist nichts Neues. Du als Leser liest auch gerade diesen Artikel. Aus Neugier oder weil du vielleicht schon in Masuren bereits warst.

Auch bei meiner Arbeit als freie Outdoor-Redakteurin finde ich auch Inspiration und Ideen für eigene zukünftige Touren. So fielen mir vor etwa einem halben Jahr ein Auftrag für die Ausarbeitung von Mountainbike-Touren in Polen in die Hände. Polen war mir bisher nur als Nachbarland bekannt. Umso spannender fand ich daher den Auftrag über den unbekannten Nachbarn zu recherchieren. Dabei tauchte immer wieder mal das Wort „Masuren” auf, das auch nach Auftragsende in meinem Kopf regelrecht „stecken blieb”.

Was ist Masuren?

„Masuren” – das ist für mich zu Anfang ein faszinierendes Wort gewesen. Doch was steckt dahinter?

Als Masuren wird heutzutage eine Region im Nordosten von Polen bezeichnet. Sie bildete von 1871 bis 1918 den östlichen Teil Preußens und war somit ein Teil des Deutschen Reiches. Nach dem Versailler Vertrag im Jahre 1918 blieb Masuren als einen Teil des Landes Preußen innerhalb des Deutschen Reiches erhalten. Erst nach dem Ende des zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 fiel der südliche Teil Ostpreußen zu Polen, wo es dann die Woiwodschaft Ermland-Masuren bildete. Der Nordteil gehört heute zum Oblast Kaliningrad.

Masuren ein heutzutage ein sehr beliebtes Urlaubs- und Reisezielziel. Geprägt ist die Region vor allem durch die Masurisches Seenplatte, die aus über 3.000 Seen, kleinen Flüssen und Kanälen besteht. Hier konnte sich dank der dünnen Besiedlung der Region eine einzigartige und nahezu unberührte Pflanzen- und Tierwelt entwickeln.

Bilder von riesigen Seen, tolle Tier- und Pflanzenaufnahmen und der Hinweis, dass durch die Masurische Seenplatte etliche Radwege vorhanden sind, darunter auch der Radfernweg „GreenVelo”, überzeugten mich, dieser Region einmal mit dem Rad zu bereisen.

Mein Vorbereitung (mit Hindernissen)

Nach der stressigen Zeit im Juni bis August 2022 (s. 9-Euro-Ticket) nahm ich mir endlich Urlaub. Mein erster Urlaub in dem Jahr! Ich schaufelte mir vier Wochen frei und wollte unbedingt in dieser Zeit vorwiegend auf dem Radsattel verbringen. Ich wollte hier weg – und nach Masuren.

Die Wahl, in Masuren eine Bikepacking-Tour zu machen war wohl ausgezeichnet, denn als ich Freunden und Bekannten von meinen Reiseplänen berichtete, waren sie wohl ein wenig neidisch und schwärmten regelrecht von dieser Gegend. Bei keinem Reiseziel habe ich bisher so viel Positives gehört wie über Masuren.

Für die komplette Radreise durch Masuren plante ich etwa 14 Tage sein. Dazu jeweils einen Tag davor und danach als Puffer. Ich konnte nicht einschätzen, wie lange die Hin- und Rückfahrt dauern würde. Sicher ist sicher.

Bei so einer Tour, wo man jeden Tag im Sattel saß, brauchte ich natürlich vorab ein wenig Training. Ich gebe es zu, ich hatte kaum die Zeit dafür gefunden (Arbeit!) und bin daher mehr oder minder völlig untrainiert nach Polen gereist.

Beinahe musste ich die gesamte Tour sogar abbrechen, denn zwei Tage vor der Abreise hatte ich eine Erkältung bekommen. Doch meine ständig schniefende Nase hat mich eher dazu bestärkt, erst recht die Reise anzutreten.

Ich deutete die plötzliche Erkältung, dass mein Körper Erholung, nicht nur in körperlicher Form, sondern auch seelisch JETZT neuen Input brauchte. Ich brauchte den sprichwörtlichen Tapetenwechsel jetzt. Andere mögen eine plötzliche Krankheit vor dem geplanten Urlaub anders deuten, aber aus eigener Erfahrung bin ich im Urlaub schneller gesund geworden, als wenn ich zu Hause geblieben wäre.

So kam der Tag, an dem ich mit Esel vollgepackt zum Schweriner Hauptbahnhof fuhr und meine Reise antrat in Richtung Masuren. Ich war selten so aufgeregt wie vor dieser Reise.


Esel ist gepackt: Auf geht's ins Abenteuer!


Meine Anreise nach Masuren

Da Polen direkt an Deutschland grenzt und zu der EU gehört, ist die Einreise mit dem Zug überhaupt kein Problem.

Von Schwerin über Berlin ging es in das Nachbarland, das mir bis dahin noch völlig unbekannt war. Vorab habe ich mir ein Bahnticket mit Fahrradmitnahme gekauft. In Polen bin ich dann mit einmal umsteigen über Poznań Główny und Tczew bis nach Elbląg gefahren. Insgesamt dauerte die Reise mit dem Zug etwa 15 Stunden. Das Fahrrad konnte ich überall ohne Probleme in den Zug mitnehmen.

Die Reiseroute

Mit Hilfe der Navigation-App Komoot habe ich zuerst die Gesamtroute und daraufhin die einzelnen Tagesetappen geplant.

Die geplante Gesamtstrecke war etwa 705 Kilometer lang, auf 14 Tage aufgeteilt. Daraus ergibt sich pro Trag eine Strecke, die etwa 50 Kilometern, die ich fahren müsste, um es in der Zeit zu schaffen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, das ich locker 40 bis 60 Kilometer schaffe. Abhängig vom Gelände kann es aber auch 70 bis 80 Kilometer sein.

Das überraschende Ergebnis war, dass meine Reise insgesamt über 800 Kilometer lang war und ich 15 Tage lang auf dem Sattel gereist bin.

Meine 15 Reiseetappen durch Masuren

  • Tag 1: Von Elbląg nach Tolkmicko (ca. 37 Kilometer)

Beim Auftakt der Reise regnete es. Doch kaum hatte ich die Stadt verlassen hörte der Regen auf und es soll mit einer Ausnahme die ganze Zeit über so auf meiner Reisen bleiben. Trocken und sonnig. Doch an dem Tag ahnte ich noch nicht, das ich ziemliches Glück mit dem Wetter hatte. Zumal orientierte ich mich am GreenVelo, der sehr gut ausgewiesen war. Ich

Etwas unbeholfen auf dem vollgepackten Rad meisterte ich die ersten Höhenmeter auf dem Rad, denn es galt den Höhenzug Wysoczyzna Elbląska (deutsch:Elbinger Höhen“) zu überwinden. Lohn für diese Mühe war anschließend der Anblick auf das „Frische Haff“ (polnisch: Zalew Wiślany). Auf einem recht holprigen Dammweg ging es dann nach Tolkmicko (deutsch Tolkemit), eine kleine Hafenstadt, direkt an der Ostsee. Dort bin ich nach meiner Einchecken in der Pension noch ein wenig am Hafen spazieren gegangen und haben einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt. Der perfekte Abschluss für den ersten Tag meiner Masuren-Radreise. 

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  • Tag 2: Von Tolkmicko nach Braniewo (ca. 40 Kilometer)

Am zweiten Tag ging es für mich weiter auf einem Damm stets an der Küste des Frischen Haffs entlang. Eine längere Pause hier am Weg machte ich in der Stadt Frombork (deutsch: Frauenburg), wo ich zu ersten Mal (aber nicht zum letzten Mal) Nikolaus Kopernikus begegnete. Er ist dafür bekannt, das er das heliozentrische Weltbild einbrachte.

Erst bei Nowa Pasłęka verabschiedete ich mich endgültig von der Ostseeküste und damit auch meinen nordwestlichsten Punkt der Route. Ab hier fuhr ich nun nach Osten ins Landesinnere bis zu meinem Ziel, die Stadt Braniewo (deutsch: Braunsberg).

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  • Tag 3: Von Braniewo nach Piniężno (ca. 39 km)

Die Sonne scheint vom Himmel, kaum Wolken in Sicht und die Strecke der heutigen Etappe verläuft hauptsächlich auf Asphalt. Einfach ein perfekter Tag zum Bikepacking. An diesem Tag erfahre ich zum ersten Mal die Weite der Woidwodschaft Ermland-Masuren. Aber auch Waldpassagen mit urig aussehenden Laub- und Nadelbäumen, sowie wunderschöne Alleen verzaubern mich. Einige Kirchengebäude, die ich an diesem Tag passiere erinnern mich – dank ihres Baustil – an die Kirchengebäude in meiner Wahlheimat Mecklenburg-Vorpommern. Kein Wunder, Backsteingotik ist ein Baustil, der sich im gesamten Ostseeraum zu finden ist. Und dann ist da noch die Stille. Denn hier auf dieser Etappe erfahre ich kaum Verkehr, kaum Lärm. Nur Stille. Eine angenehme Stille.

Bereits am frühen Nachmittag erreiche ich mein Etappenziel Piniężno. So war ich noch fit genug, um zu Fuß das Rezerwat Dolina Rzeki Wałszy („Landschaftsschutzgebiet Wałsza-Tal“) zu erkunden, das direkt südwestlich die Stadt Piniężno angrenzt. Dort wanderte ich einmal rund um einen Abschnitt des Walza-Tales. Auch ein Lehrpfad wurde errichtet, allerdings sind die Informationen nur in polnischer Sprache.

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  • Tag 4: Von Piniężno nach Lidzbark Warmiński (ca. 63 km)

Der erste Oktobertag und er ist einfach wunderbar. Mal fahre ich auf Asphalt, mal auf Feldwegen.  Das anstrengende hierbei sind die langen Passagen. Immer wieder werde ich vom GreenVelo auf kilometerlange, gerade Passagen geführt, die sich teilweise schon sehr ziehen. Am Anfang ist es für mich noch ungewohnt nur geradeaus zu fahren. Aber letztendlich sehe ich auch die Vorteile solcher gerade langen Streckenabschnitte. Ich kann mich in Ruhe umsehen und den Anblick der Landschaft genießen.

Mein Highlight bei dieser Tour ist die Begegnung mit einem Hofhund gewesen, der mich sogar ein Stück des Weges begleitete. Seinen liebenswerte Art wie er mich begrüßte (Spielhaltung) und wie er mich anblickte. Ahja, seinen „Hundeblick“ werde ich nie vergessen. Und auch bei einer kurzen Pause in der Stadt Górowo Iławeckie leistete mir eine Katze kurz Gesellschaft. Auch wenn mich meine nicht vorhandenen Polnischkenntnisse den Kontakt zur polnischen Bevölkerung erschweren. Mit Tieren verstehe ich mich anscheinend jederzeit und an jedem Ort.

Masuren habe ich noch nicht erreicht, denn mein Zielort Lidzbark Warmiński liegt in Ermland und wird aufgrund ihrer mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten und naturnaher Umgebung auch als „Perle Ermlands“ bezeichnet.

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  • Tag 5: Von Lidzbark Warmiński nach Bartoszyce (ca. 45 km)

Am frühen Vormittag verlasse ich die „Perle Ermlands“. Dabei fahre ich an der mächtigen Burg vorbei, die von einem Wassergraben umgeben ist. Es ist nicht das einzige mächtige Gebäude, das ich bei dieser Fahrt antreffen. Hierzu zählt das Kloster Stoczek, das sich nördlich vom gleichnamigen Dorf befindet und ich dort einen kurzen Halt mache. Landschaft fahre ich hier leicht hier durch ein flach gewelltes Flachland mit Moränenhügeln. Auch am Ziel Bartoszyce springen mit die Backsteingebäude sofort ins Auge. Zum Abschluss des Tages mache ich einen Abendspaziergang und schaue mir die alte Innenstadt ein wenig an. 

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  • Tag 6: Von Bartoszyce nach Węgorzewo (ca. 77 km)

Bereits gestern habe ich die Grenze zwischen Ermland und Masuren erreicht, doch erst bei der Fahrt wurde mir bewusst Masuren von Ermland unterscheidet: die Seen. Zwar sehe ich erst kurz vor meinem Ziel den ersten See der masurischen Seenplatte, aber er gibt mir bereits das Gefühl, dass ich jetzt nach sechs Tagen endlich in Masuren angekommen bin. Hier entstand auch das Titelbild dieses Blogartikels, wo ich auf den Mamry sehnsuchtsvoll (deutsch: Mauersee) blicke.

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  • Tag 7: Węgorzewo (ca. 75 km)

Ich bleibe für zwei Übernachtungen in Węgorzewo. Ich bin fit und könnte weiter reisen, aber eine Radthemenweg, der sich Legend Mazurskich („Masurischer Sagenweg”) weckt meine Neugier. Zudem würde ich – laut Aussage des Personals der Touristeninformation – das hügelige Masuren besser kennenlernen. Dank eines Geocaches, der mich zu einem Sagenstein führt, lerne ich auch das Reservat Borki mit seinen mystisch wirkenden Sümpfen und den Puszcza Borecka (Borkener Forst). Hierbei fordernd waren die hügeligen Passagen, die ich aber lieber schon als Berge bezeichnen würde. Die Mühe lohnt sich aber, denn fantastische Aussichten über die Masuren Seenplatte erwarteten mich. Die bisher am meisten fordernde Tour.

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  • Tag 8: Von Węgorzewo nach Gołdap (ca. 49 km)

Die achte Etappe ist die letzte Etappe, die ich auf dem GreenVelo fahre. Wieder vertraute kilometerlange gerade Strecken. Landschaftlich fahre ich durch eine offene Flur. Die Strecke folgt dem Verlauf der Straße 650. Ein Schild informiert mich, dass ich mich in einer Region befinde, wo Elche und Wölfe sich befinden. Jedenfalls leite ich das von den Bildern auf der Tafel ab. Angst? Nein. Seen, wie es doch so typisch für Masuren ist, bekomme ich nicht zu Gesicht, denn in Richtung Norden verlasse ich die Seenplatte und komme in das Gebiet der Seesker Höhen, ein bewaldeter Höhenzug im Nordosten Polens. Mein Ziel Goldap liegt an den Nordausläufern. Goldap ist auch mein nordöstlichster Punkt der Masuren-Reise.

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  • Tag 9: Von Gołdap nach Olecko (ca. 48 km)

Diese Etappe gestaltete sich etwas abenteuerlich, denn ich verließ den GreenVelo und somit hatte ich keinen Anhaltspunkt oder gar eine Route wie meine Tour weitergehen sollte. Ich nahme einfach die nächstbesten Wege, die mir meine Navigationsapp ausspuckte. Als Ziel wählte ich die Stadt Olecko, die am Jezioro Oleckie Wielkie (deutsch: Großer Oletzkoer See) liegt. Auf Feldwege und durch wilde Birkenwälder führte meine Route in südliche Richtung. Hierbei machte ich auch einen Abstecher zum Szeska Góra, die höchste Erhebung der masurischen Seenplatte und der dritthöchste Berg Polens. Leider ist von der Aussichtsplattform keine Aussicht zu erwarten, denn rundherum ist alles mit Bäumen überwachsen. Dennoch hatte ich auf dem Weg nach Olecko tolle Aussichten.

Am späten Nachmittag erreichte ich mein Ziel. Nach dem Einchecken in eine Ferienwohnung machte ich ein Spaziergang am Jezioro Oleckie Wielkie. Ein wunderschöner See.

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  • Tag 10: Von Olecko nach Elk (ca. 35 km)

Esel ist platt. Genauer gesagt das Hinterrad. Es gehört mehr Glück als Verstand, das es zu Beginn der Tour passierte. Esel war fix und fertig gepackt. Ich war bereit für die nächste Etappe und dann kaum das ich mich auf den Sattel schwang merkte ich, das etwas nicht stimmte. Ein Glück das es zu Beginn und dazu noch in der Stadt passierte und nicht im masurischen Irgendwo. Welch ein Glück, das ich vom gestrigen Abend mich noch an ein Fahrradladen erinnerten konnte. Dort hatte ich auch keine Kommunikationsprobleme, denn man sprach Englisch. Und nach etwa 15 Minuten war „Esel“ wieder startbereit.

Sonne strahlt. Über hügeliges Land fahre ich hauptsächlich auf Straßen entlang bis ich die Stadt Elk erreiche. Es ist die kürzeste Etappe meiner ganzen Reise, aber dafür kann ich mich in Ruhe noch in der Stadt Elk umschauen und auch den Abend am Elker See genießen.

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  • Tag 11: Von Elk nach Giżycko (ca. 56 km)

Von Elk zur Stadt Giżycko verlief diese Etappe hauptsächlich auf Straßen. Ein sehr angenehmes Fahren. Dadurch kam ich auch viel schneller voran als bei den Etappen, die zwar kürzer waren. Hier kam ich richtig in einem Radfahren-Flow, so dass ich auch nur an wenigen Punkte hielt um Fotos zu machen. Ich habe es einfach genossen, irgendwo in Polen auf dem Rad unterwegs zu sein. Was ich persönlich sehr schön fand, ist die Tatsache, das einer der Radthemenwege, auf denen ich fuhr, Morenowe Wzgorza hier, dass übersetzt „Moränenhügel” heißt. Sehr passend für die Landschaft, die ich hier sah.

Bereit am frühen Nachmittag unternahm ich per Fuß auch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, die mitten im Herzen von Masuren liegt. Die Feste Boysen, die Drehbrücke über den Stadtkanal Kanał Giżycki und das Flanieren am Ufer des Niegocin entlang gehörten hierbei zu den Highlights.

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  • Tag 12: Von Giżycko nach Pisz (ca. 74 km)

Bei dieser Tour ist klar: der Tourismus ist da. Perfekte asphaltierte breite Radwege, gute Beschilderung und Baustellen, die weitere gute Radwege versprechen, sind bei den folgenden 74 Kilometern allgegenwärtig. Und natürlich nicht die ganzen großen und kleinen Seen, an denen ich hier vorbeifahre.

Zudem begeistert mich hier der Radweg Mazurska Petla Rowerowa (deutsch etwa: Masurische Fahrradschleife). Auf glattem Asphalt ließ sich bequem und flott nach Süden, nur ein kurzer Schauer unterbrach meine Fahrt. Trotz gutem Vorankommen mache ich keinen Spaziergang durch die Stadt Pisz, in meinen Waden merke ich doch die 74 Kilometer und gehe dementsprechend früh zu Bett. 

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  • Tag 13: Von Pisz nach Mikołajki (ca. 63 km)

Weiter fahre ich durch das Herz Masuren. Hauptsächlich durch den Piska-Waldkomplex geht meine Fahrt. Eigentlich mach ich es, durch Wälder zu fahren, doch der Radweg hat eine leicht wellige Oberfläche und so wird der Radweg doch eine Tortur für mich. Viele Kilometer quäle ich mich entlang. Echt schade – einziger Trost ist der Campingplatz „Bidunga Bobrowa“. Von dort erlebe ich einer der schönsten See-Ausblicke meiner gesamten Reise. Hier auf einer Anhöhe am Ufer des Zamordeje Wielkie mache ich eine längere Pause.

Bei dieser Fahrt komme ich an einigen Campingplätzen und somit an unzähligen Badestellen vorbei.

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  • Tag 14: Von Mikołajki nach Sorkwity (ca. 47 km)

Ein schöner Ort für eine Pause hat sich hierbei die Stadt Mrągowo geeignet. Einmal rund am Nordufer des Czos-Sees fahre ich in die Innenstadt, wo ich auch bei einem Café eine Kaffe-und-Kuchenpause einlegte.

Im Dorf Sorkwity endet meine Tour, jedoch nicht meine Neugier. Zu Fuß erkunde ich noch das im neugotischen Stil erbaute Sorkwity-Schloss und südlich davon einen Naturlehrpfad auf  der namenlosen Halbinsel am Westufer des Jezioro Lampackie. Den Sonnenuntergang am Nordufer des Jezioro Lampackie zu verbringen war ein schöner Abschluss, denn am nächsten Abend werde ich nicht mehr im Masuren sein.

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  • Tag 15: Von nach Olsztyn (ca. 59 km)

Der letzte Tag meiner Masuren-Radreise steht an. Dieser Streckenabschnitt ist gelinde gesagt ziemlich langweilig. Ich bin stets auf der ruhigen Nebenstraße, die parallel zur Autobahn verläuft, gefahren. Hier ist nicht mehr viel von der Natur zu sehen, wie noch vor wenigen Tagen.

Die Masuren lasse ich damit hinter mir und am späten Nachmittag bin ich gefühlt wieder in der Zivilisation angekommen. Am nächste Tag fuhr ich dann auch schon mit dem Zug in Richtung Deutschland.

Auf Wiedersehen, Masuren. Es war schön.

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Warst du schon in Masuren gewesen? Per Rad oder zu Fuß? Was hast du dort erlebt? 

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