Hallo da draußen

Natur, Strand und Leuchtturm – Wandern auf dem Darß

„Zwei Gräser seh ich im Winde,
einander zugetan.
Ein’s beugt sich übers andere
als wärs ein schützender Arm.” […]
(aus „Zwischen den Dünen”)
© Otto Reinhards (*1911), deutscher Dichter

Als Vorbereitung auf meine große Radtour „Ostseeküstenradweg” habe ich im Herbst 2020 an einem Wochenende ein paar Radtouren auf der Halbinsel Zingst gemacht.

Ich war bereits vor vielen Jahren dort gewesen, aber die Erinnerung daran war eher mau, was wohl daran lag, dass ich damals nur ein paar Stunden auf der Halbinsel verweilte. Diesmal sollte es ein längerer Aufenthalt sein mit hoffentlich lang anhaltenden Erinnerungen und Eindrücken.

Am Tag meiner Ankunft in Barth, wo ich auch übernachtete, hatte ich bereits meine erste Radtour absolviert und war im Osten von Zingst unterwegs gewesen.

Heute werde ich – neben dem Fahrrad fahren – auch eine Wanderung absolvieren. Dabei werde ich die westliche Seite der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Angriff nehmen und damit auch den westlichen Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft erkunden.

Beim folgenden Beitrag liegt der Fokus nicht auf die Hinfahrt, sondern auf die Wanderung innerhalb des Nationalparks.


Wegweiser im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Letzte Vorbereitung

Meine Wanderung startet beim Osteingang des Nationalparks, wo sich auch ein Fahrradparkplatz befindet, denn einige Bereiche des Nationalparks– vor allem die Kernzone – darf man nur zu Fuß betreten.

Nun gut, ich schließe mein Fahrrad ab, packe meinen Tagesrucksack für die Tour und dann kann es zu Fuß schon losgehen.

Hinein in den Nationalpark

Über eine schmalen Sandweg geht es ein Stück entlang bis ein Holzbohlenweg mich weiter durch die flache und teilweise offene Landschaft führt. Bei einer Kreuzung entscheide ich mich den großen Rundgang zu nehmen um möglichst viel vom Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zu sehen.


Orientierung im Nationalpark

Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist der drittgrößte Nationalpark in Deutschland. Das gesamte Gebiet hat eine Fläche von etwa 80.500 Hektar und wurde im Rahmen der Nationalparkprogramms der DDR zum 1. Oktober 1990 zum Nationalpark ausgewiesen.

Das Gebiet erstreckt sich vom westlichen Teil der vorpommerschen Ostseeküste und umfasst sowohl innere als auch äußere Küstengewässer. Dazu zählt der Darß als westlichen Teil des Nationalparks, die Halbinsel Zingst und im Osten Anteile der Insel Hiddensee und von der Insel Rügen die Landzunge Bug.


Nationales Geotop Neudarß

Hier befinde ich mich nun auf dem Darß, dem nordwestlichsten Teil des Nationalparks – genauer gesagt befinde ich mich auf dem Gebiet Neudarß.

Der Neudarß ist ein Bauwerk der Ostsee, denn er besteht aus parallel verlaufenden, schmalen, langgestreckten Strandwällen (sog. „Reffen”). Zwischen diesen einzelnen Reffen liegen feuchte Senken, die als „Riegen” bezeichnet werden.


Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) mit Blütenkätzen

Einst waren diese Senken Strandseen, wurde aber durch die zunehmende Verlandung der Strandwälle abgeschnürt und es bildeten sich Erlenbruchwälder, wie sie noch heute auf dem Neudarß zu finden sind. Man kann also dieses Gebiet als einen Streifenteppich aus Riegen und Reffen betrachten.

Aus geologischer Sicht ist der Neudarß eine junge Bildung, die erst vor etwa 2.000 Jahren begann zu bilden. Das Material, das die Bildung der Reffen förderte stammt aus dem südlich gelegenen Fischland. Aufgrund dieser einmaligen Entstehungsgeschichte wurde der Neudarß 2006 in die Liste der etwa 150 nationalen Geotope Deutschlands aufgenommen.

Ein Ausblick

Ich gehe zügig auf den Holzbohlenweg voran. Um mich herum erstreckt sich nun eine steppenartige Landschaft. Dann folgt wieder ein sandiger Weg.

Der erste Aussichtspunkt, dessen Aussichtsplattform nur etwa einem Meter über den Boden liegt, erlaubt es mir über diese Landschaft in Richtung Osten „hinwegzuschauen”.


Der rot-weiße Seenotkreuzer hebt sich gut vor dem dunklen Hintergrund ab

Der Nothafen Darßer Ort mit seinen auffällig rot-weißen Seenotkreuzern ist gerade noch so zu erkennen. Dreht man sich um, sieht man die Spitze des Fernmeldeturmes, der bei der Marinestation steht.

Botanik von Neudarß

Doch nicht nur in die Ferne, sondern auch hier direkt am Boden sollte man seinen Blick schweifen einmal lassen. Einige noch blühende Pflanzen sind mir hier ins Auge gesprungen.

Zu meinen ersten Entdeckungen zählt die Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima), die eigentlich keine Nelke ist, sondern zu der Familie der Beiwurzgewächsen gehört.


Das ist keine Nelke

Sie kommt häufig an der Nord- und Ostseeküste vor, im Binnenland ist sie dagegen eher selten, daher steht sie und ihre Unterarten unter Naturschutz. Sie gehört zu den typischen Salzwiesen-Pflanzen, die man hier antreffen kann.

Das Besondere bei dieser Pflanze ist, das sie sogar auf mit Schwermetall belasteten Böden wächst. Sie hat eine lange Blütezeit und daher ist es nicht verwunderlich, dass man ihre pomponartigen Blüten noch im späten Herbst an der Küste antreffen kann.


Frauenflachs (Linaria vulgaris)

Ein weiteren Farbtupfer habe ich in Form von ein paar Exemplaren des Frauenflachs (Linaria vulgaris) – auch als Echtes Leinkraut bekannt – entdeckt.

Bereits auf Rügen bei den Feuersteinfeldern bin ich dieser Pflanze begegnet. Sie gehört hier wie die Grasnelke zu der typischen Küstenvegetation an. Auch die Dauer ihrer Blütezeit entspricht die der Grasnelke. Interessant ist ihre Blütenform, die nach hinten einen schwach gebogenen Sporn zeigt; ein Merkmal, das sie mit anderen Arten der Leinkräuter teilt.


Kleinblütiges Labkraut (Galium mollugo)

Eine Pflanze, die sich nicht an die Blütenzeiten hält, sind ein paar Exemplare des Kleinblütiges Wiesen-Labkrauts (Galium mollugo). Eigentlich blüht es nur bis August, da wir aber bereits Ende September haben, ist dieser Fund doch etwas ungewöhnliches. Der Namen „Lab” kommt von in der Pflanzen enthaltenen Lab – ein Enzym, das man zur Käseherstellung verwendet.

In der Küche findet die Pflanze heute eine vielseitige Verwendung. Im Frühjahr werden die Blätter als Salat oder als Beigabe für Smoothies u. ä. verwendet. Die Blüten können als Dekoration oder zum Aromatisieren von Getränken dienen. Im Herbst kann man die Samen sammeln, die geröstet ein Kaffee-Ersatz sind.

Beim Vogelturm

Das die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst DER Ort für Vogelbeobachtungen ist, ist kein Geheimnis. So ist es auch kein Wunder, dass an der nordöstlichsten Spitze des Darßer Rundwanderweges ein Aussichtsturm aufgestellt wurde, der das Beobachten der Vögel (aber auch andere Tiere) hier an der Küste erlaubt.

Und ich bin nicht alleine bei meiner Ankunft, denn einige Menschen haben sich bereits hier eingefunden. Einige haben Kameras mit riesigen Objektiven dabei, andere halten Ferngläser in den Händen.

Aufgrund der Corona-Pandemie hält man hier Abstand voneinander und nur eine bestimmte Anzahl an Personen kann den Aussichtsturm zur gleichen Zeit betreten. So warte ich ein wenig bis ich an der Reihe bin.


Da ein Hirsch!

Als ich endlich die Treppen des Turmes erklimmen darf und mich auf der Aussichtsplattform wiederfinde, packe ich meine Kamera aus und blicke ein wenig durch die Landschaft um ein Motiv zu finden.

„Da ein Hirsch!”, sagt jemand.

Auf diesen Ausruf scheint jeder gewartet zu haben. Kameras und Ferngläser werden ausgepackt und gezückt. Tatsächlich, ein staatlicher Rothirsch (Cervus elaphus) watet durch am Wiesen. Jetzt im September sind solche Anblicke gar nicht mal so selten, da die Brunftzeit der Tiere begonnen hat. Zudem erlaubt die hier nahezu baumfreie Landschaft an der Küste ganz tolle Beobachtungsmöglichkeiten der stolzen Geweihträger.

Etwa 350 Meter weiter steht der nächste Aussichtsturm, den ich ebenfalls betrete. Auf dessen Aussichtsplattform kann man auf einen größeren Abschnitt des Libbertsees blicken. Es ist ein Brackwassersee, der sowohl Naturschutzgebiet als auch zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft gehört.


Ausblick zum Libbertsee

Dieser See entstand durch die fortschreitende Sandablagerung und Nehrungsbildung, als eine Wasserfläche in den 1950er Jahren von der Ostsee abgetrennt wurde.

Durch diese Abtrennung der Frischwasserzufuhr, sank der Salzgehalt des Sees stetig. Aus dem ehemaligen Brackwassersee wurde so zunehmend ein Süßwassersee. Jedoch ist der momentane Salzgehalt noch zu hoch, als das Amphibien wie z.B. Frösche und Kröten dort laichen würden. Es bleibt also noch abwarten.

Dünenbotanik

Ich komme in Richtung Süden langsam der Ostsee näher und auch die Landschaft ändert sich hier zunehmend. Dünen und das Rauschen der Ostsee begleiten mich jetzt hier auf dem Holzbohlenweg.

Viele Exemplare von Strauchflechten (Gattung Claudonia) wachsen hier auf den sandigen Boden. Flechten gehören bei Extremhabitaten oft zu den ersten Lebensformen, die die freie Fläche besiedeln.


Strauchflechten wachsen an der Westküste vom Darß in Massen

Neben den Flechten finde ich auch Silbergras (Corynephorus canescens) vor. Auffällig sind die grün-silbrigen Grashalme, die wie Borsten abstehen.

Sie gehören, wie die Strauchflechte, zu den Erstsiedlern auf freien sandigen Böden. Zudem können ihre Wurzeln bis zu 15 cm tief in den Boden wachsen und sind daher ein wichtiger Faktor für die Festigung des Untergrunds.

Natürlich ist bei so einem Standort Wasser eher Mangelware, doch dieses Gras hat diese auffallend starren aufrechten Halme entwickelt, um damit Tau- und Regentropfen zu sammeln und diesen zu den Wurzeln zu leiten. Ganz schön clever.


Silbergras (Corynephorus canescens)

Ein weiteres Gewächs, das hier auch flächendeckend wächst ist die Schwarze Krähenbeere (Empetrum nigrum).

Auf den ersten Blick sieht die Krähenbeere wie eine Heidekraut (Gattung Erica) aus, das ich aus reinen Heidelandschaften kenne. Doch beim genaueren Hinsehen erkenne ich, dass es nicht das vermutete purpurfarbene Heidekraut ist. Dennoch, so falsch lag ich nicht, denn die Krähenbeere gehört zur Familie der Heidekrautgewächse.

Jetzt im Herbst sieht man hier im Dünenbereich, wie sie massenhaft den Boden bedeckt. Der Name „Krähenbeere” beruht auf die schwarzen runden beerenartigen Steinfrüchte, die sich aus kleinen roten Blüten, die von April bis Juni blühen, entwickeln.


Krähenbeere

Eigentlich sind diese Beeren nicht zum Verzehr zu empfehlen, da die Früchte das Gift Andrometoxin enthalten, doch Vergiftungsfälle sind nicht bekannt und somit zählt diese Pflanze nicht als Giftpflanze. Zumal werden die Beeren in Skandinavien gerne zu Wein und Mus verarbeitet, da sie viel Vitamin C enthalten. Nun, hier muss wohl jeder selbst entscheiden, ob man die Krähenbeere verzehren möchte oder nicht.

Eine alte Bekannte

Ich nähere mich jetzt dem Westufer und damit auch dem Darßer Weststrand. Bemerkbar wird es hier auch in der Landschaft. Sanddünen mit Grasbewuchs. Ein starker Wind weht von Westen her. Es hat sich auch am Himmel etwas zugezogen, doch noch regnet es nicht.

Wem das Wetter ebenfalls nicht zu stören scheint, ist einer des Brombeerspinners (Macrothylacia rubi). Eine Raupe, der ich schon so oft auf meinen Wanderungen in Deutschland begegnet bin, dass ich kein Bestimmungsbuch mehr brauche, um diese zu erkennen.


Die Raupe des Brombeerspinners kann bis zu 8 cm lang werden

Dennoch immer wieder bin ich von ihren Aussehen fasziniert. Es ist ihre Farbkombination: die orange gefärbten Körpersegmente und dazu die langen schwarzen Haare. Dazu noch ihre Größe von mehreren Zentimetern. Ein Tier, das man eigentlich nicht übersehen kann.

Eigentlich ist es überraschend diese Raupe zu dieser Jahreszeit anzutreffen. Denn diese voll entwickelten Raupen verkriechen sich ab August, um dann im darauffolgenden Frühjahr sich zu verpuppen. Wir haben aber bereits Ende September. Nun, dieses Exemplar scheint noch kein geeignete Stelle zum Verstecken gefunden zu haben.

Die Vogelrettung

Am Strand angekommen, befinden sich dort bereits einige Paare und auch Familien. Nur wenige Einzelgänger wie mich kann ich ausmachen. Für einen Gesteinsliebhaber oder Geologen ist der Strand natürlich eine wahres Paradies, denn hier liegen unzählige verschiedene Arten von Gesteinstypen vor und auch Fossilien kann man mit etwas Glück finden.


Viele Gesteine am Darßer Weststrand

Doch nicht nur am Boden blicke ich, sondern auch zur Ostsee, die nur wenige Meter von mir entfernt ist. In der Ferne kann ich – tja, da bin ich mir nicht ganz sicher – einen Rest eines Gebäudes (!?) ausmachen. Ich versuche so gut wie geht, mit meiner Kamera eine möglichst scharfe Nahaufnahme von dem unbekannten Gebilde zu machen. Dabei rückt mir ein Vogel im Fokus auf, der hektisch in den Wellen flattert. Ein Wasservogel?

Nein! Das scheint ein Singvogel zu sein – und er kommt nicht mehr aus dem Wasser hinaus. Ich muss ihn retten!

Ich sprinte in die Gischt. Mir ist es in diesem Moment egal, ob meine Füße nass werden, ich will den Vogel retten. Als die nächste Welle ihn packt und in Richtung Land schwappt, schnappe ich mir den kleinen Kerl und renne zurück zum trockenen Teil des Strandes. Eine schnelle Rettungsaktion ist geglückt.

Meine Aktion hat einige Besucher auf den Strand aufmerksam gemacht. Letztendlich kommen einige auf mich zu und fragen, was ich denn da gemacht hätte. Ich zeige ihnen den kleinen Vogel und sage kurz, dass ich ihn aus den Fluten gerettet habe.

Total erschöpft und am Zittern liegt er in meiner Hand. Ich nehme meine Wollmütze ab und setze ihn dort rein. Das sollte helfen, ihn zu wärmen und sein Gefieder zu trocken. Jetzt kann ich mir auch mal näher anschauen, was für ein Vogel ich da überhaupt gerettet habe.


Gerettet!

Die Gattung erkenne ich sofort: ein Goldhähnchen. Aber welche Art: Winter- oder Sommergoldhähnchen? Ich verwechsle immer beide Arten, aber dank des mobilen Internets kann ich diese Frage schnell beantworten: es ist ein Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) – der kleinste Vogel Europas.

Es ist leicht mit dem Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla) zu verwechseln. Aber im Gegensatz zu dem Wintergoldhähnchen hat diese Art einen weißen Überaugenstreifen und leuchtend gelbgrüne Halsseiten. Mein Vogel hat nicht diese Merkmale, daher kann ich ihn als Wintergoldhähnchen klar identifizieren.

Der kleine Kerl entzückt mich und die Leute. Einige kennen diese Art nicht und natürlich kommt auch die Frage auf, was ich mit ihm mache. Ein Vorschlag einer Dame war, dass ich ihn zum Darßer Leuchtturm bringen sollte, dort man mir sicherlich weiterhelfen. Denn schließlich gibt es dort ein Naturmuseum und Mitarbeiter, die sicherlich weiterhelfen können. Die Idee klingt gut. So mache ich das.

Beim Leuchtturm

In der Hand die Wollmütze mit Vogel haltend, geht es mit zügigen Schritt zum Darßer Ort. Dort gehe ich zuerst zum Café am Leuchtturm“ und frage nach Hilfe. Leider sagt mir das dortige Personal, das heute am Sonntag kein Personal vom Nationalpark da ist.

Mist! Was mach ich jetzt mit dem Vogel?! Ganz einfach: Warten, dass sein Gefieder trocknet und dann wieder freilassen. Um die Wartezeit zu verkürzen, gibt mir eine Servicekraft vom Café einen Kaffee aus –- weil ich den Vogel gerettet habe. Das finde ich total nett.

So sitze ich nun auf der Treppe zum Eingang des Cafés und warte, dass der Kleine trocknet.


Man wagt halbtrocken den ersten Schritt aus der Mütze

Als der kleine Vogel nach einer ganzen Weile munterer wird und die ersten Flugversuche macht, weiß ich, dass es nun Zeit ist, ihn wieder auszusetzen. Ich verabschiede mich beim Café-Personal mit den Worten, dass ich „den Kleinen wieder aussetze”. Das Personal verabschiedet sich von dem Kleinen und sie wünschen mir noch einen schönen Sonntag.

Wo setze ich ihn aus? Hier, wo sich Menschen befinden? Sicherlich nicht. Abseits des Weges finde ich eine Kiefer (Gattung Pinus) mit einem abgesägten Ast. Dort setze ich den Kleinen hin.

Ich machte ein Abschiedsfoto – er blickt in die Kamera.


Ob das Wintergoldhähnchen jetzt wohl „Danke“ sagt?

Ein dankbarer Blick?

Ich interpretiere es jetzt einfach mal so.

Am Darßer Ort

Etwas traurig, aber irgendwie auch total glücklich, verlasse ich den kleinen Kerl und kehre zum Darßer Ort zurück, denn jetzt hab ich die Gelegenheit mich nochmal hier in Ruhe umzuschauen.

Da das Natureum geschlossen hat, kann ich mich nur draußen umsehen. Im Innenhof vom Natureum befindet sich gerade eine Freiluftausstellung mit dem Thema „Mein Bild vom Nationalpar”. Ich schaue mir jedes Bild der Ausstellung an. Ich muss sagen, bei dieser Ausstellung sind wirklich großartige Fotografien dabei.


Bilder einer Freiluftausstellung

Neben der Fotoausstellung gibt es hier auch einen Strand- und Dünengarten, der die typischen Pflanzen der Uferzone am Darßer Weststrand aufzeigt.

Bildertafel, die an den Ausstellungshäuser montiert wurden, erzählen über die Geschichte des Darßer Ortes als Museums- und naturkundliche Ausstellungsstätte.

Rückweg

Das Ende der Tour naht. Wieder durch eine Schranke hindurch, geht es auf einem befestigten Waldweg durch einen Kiefernwald.

Hier zeigt sich nochmal das „urige” Bild des Nationalparks. Bäume wachsen nicht nur gerade nach oben, sondern allerlei Formen und Verbiegungen der Stämme kann ich hier am Wegesrand entdecken.


„Auf Biegen und Brechen” – Ein Baum im Nationalpark

Als ich den Wald verlasse, liegt wieder die offene Graslandschaft vor mir, die ich zu Beginn meiner Wandertour gesehen haben.

Ein Holzbohlenweg führt mich an der bereits bekannten Kreuzung vorbei zurück zum Weg, der mich schließlich wieder zum Osteingang des Nationalparks führt.

Hier packe ich meinen Tagesrucksack wieder in die Fahrradtasche, schließe mein Fahrrad auf, schwinge mich auf den Sattel und radel los.

Ein schöner Wanderausflug geht damit zu Ende.

Fazit

Es war Herbst, es war windig und kalt – und dennoch war ich vom Darß fasziniert. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zeigt hier auf dem Darß ein etwas anderes Landschaftsbild, als ich es im Osten von Zingst kennengelernt habe. Hier wirkt vieles rauer und wilder.

Dank des Rundweges bekommt man einen ziemlich guten Überblick, welche Landschaftsformen, Tiere und Pflanzen den Nationalpark in seiner ganzen Art ausmacht. Aussichtstürme ermöglichen ein Blick zum Küstenbereich, der für die Besucher gesperrt ist.

Als Ziel oder als Ausgangspunkt einer Wanderung kann man den Darßer Ort wählen. Der Darßer Ort kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen. Nur in der Kernzone ist das Radfahren nicht erlaubt, wobei aber Wegschranken bereits deutlich darauf hinweisen.

Das Café im Leuchtturm lädt zum Verweilen ein. Ich bin mir sicher, dass das NATURERUM Darßer Ort einen Besuch wert ist, nur leider konnte ich es nicht aufsuchen, da es – auch wegen der Corona-Pandemie – zu jenem Zeitpunkt meines Besuches geschlossen war.

Mein persönliches Highlight war natürlich die Vogelrettung – sowas passiert wahrscheinlich nur einmal im Leben. Aber unabhängig davon fand ich die Runde einfach sehr schön zu gehen. Es war nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz.

Ein paar Stunden sollte man für den Darßer Rundwanderweg und den Besuch des Darßer Ortes einplanen. Wer aber hier im Nationalpark Hirschbeobachtungen machen möchte, der sollte zur Herbstzeit kommen; dabei aber nicht das Fernglas oder eine Kamera mit gutem Teleobjektiv nicht vergessen.

Weitere Impressionen


Streckbrief: Wanderung auf dem Darß

Karte

Anfahrt

Fahrrad

Bis zum Darßer Ort oder zum Osteingang (Nähe des Nothafens) kann man mit dem Fahrrad fahren. Schranken weisen darauf hin, dass man ab hier nur zu Fuß den Nationalpark betreten darf.

Wegbeschaffenheit

Holzbohlen- und Sandwege

Einkehrmöglichkeit

Café am Leuchtturm


Quellen und lesenswerte Links

Über dem Nationalpark und dem Darß gibt es viele interessante Informationen. Hier ein paar Links zum Stöbern:


Warst du schon einmal auf dem Darß wandern? Zu welcher Jahreszeit warst du dort? Welche Naturbeobachtungen hast du dort gemacht?

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