Hallo da draußen

Ein Ausflug zu den ältesten Eichen Deutschlands

„Habt Ehrfurcht vor dem Baum,
er ist ein einziges großes Wunder, und euren Vorfahren war er heilig.
Die Feindschaft gegen den Baum ist ein Zeichen von Minderwertigkeit eines Volkes und von niederer Gesinnung des einzelnen.“
– Alexander Freiherr von Humboldt (1769 – 1859), Naturforscher und Begründer der physischen Geographie

– Der Ausflug und der dazugehörige Blogartikel wurde durch den „Welttages des Baumes“ inspiriert, der jedes Jahr am 25. April gefeiert wird –

Es ist Sonntagmorgen kurz nach 6 Uhr. Ich bin wach, stehe mit einer Tasse Tee in der Küche und überlege, wie heute meine Tagesplanung aussieht.

Ich hatte einiges auf meiner To-Do-Liste stehen.

Eigentlich könnte ich weitere Blogberichte schreiben, mal ein neues Musik-Video in Gebärdensprache drehen, Haushalt machen oder die folgende Woche planen.

Eigentlich – denn es kommt anders. Heute hake ich einen Punkt auf meiner To-Do-Liste ab. Denn 90 Minuten später sitze ich im Bus. Nach 2 ½ h Stunden Fahrtzeit (1x Bus und 2x Zug) bin ich da um den „Ivenacker Tiergarten“ zu besuchen.

Noch nie den Namen gehört?!

Ich auch nicht – bis ich mich mit einem Thema beschäftigte: die ältesten Bäume Deutschlands.

Eine Recherche

Tippt man bei Google die Suchbegriffe „älteste“, „Bäume“ und „Deutschland“ ein, bekommt man viele interessante Artikel präsentiert.

Doch gibt es auch richtig alte Bäume in meinem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern?!

Ja, die ältesten Eichen und damit auch einer der ältesten Bäume Deutschlands stehen sogar in Mecklenburg-Vorpommern. Jippieh! Welch ein Glück!

Aber wo genau?!

Die weitere Recherche ergab, dass sie im „Ivenacker Tiergarten“ stehen. Nach ein paar weiteren Stichwort-Suchanfragen und Klicks war klar, dass ich dort mal hinfahren werde.

Anfahrt und Ankunft (+Karte)

Um es vorab zu sagen: Als Nicht-Autofahrer ist es gar nicht so einfach zum Ivenacker Tierpark zu kommen. Da ich ja selbst immer nur mit Bus oder Bahn verreise, habe ich mich vorab bei der Recherche nach dem nächstgelegenen Bushaltestelle bzw. Bahnhof umgeschaut.

Eine direkte Bushaltestelle habe ich gar nicht gefunden, der nächste Bahnhof ist etwa 2 km vom Eingang zum Tiergarten entfernt. Eine Touristenattraktion, die man nicht mit den öffentlichen Nahverkehr erreichen kann?

Kopfschütteln und Unverständnis meinerseits.

Die Route des Ausfluges wurde mit Hilfe von Komoot erstellt.

Der für mich nächstgelegende Eingang ist für mich für der Südwest-Eingang mit dem Namen „Stavenhagener Tor“. Dort erwartet mich nach dem 2 km langen Fußmarsch eine Drehtür und ein zusätzlicher Durchgang mit jeweils zwei Schwingtüren, die sich jeweils gegenüberstehen.

Das Tor können sowohl Spaziergänger, als auch Personen mit größeren Hund betreten. Dank der Schwingtüren können sogar Fahrradfahrer den Park ohne Probleme betreten.

Stavenhagener Tor

Die Geologie vom Tiergarten Ivenack

Bereits auf dem Weg zum Eingang kann man unschwer die typische flachwellige Jungmoränenlandschaft erkennen.

Und auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – indem ich mich gerade befinde – verrät, dass die vielen Seen hier im Umkreis die Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit (im der sog. „Pommersche Stadium“ der „Weichseleiszeit“) vor etwa 20.000 Jahren entstanden sind.

Seenlandschaft

Eine Besonderheit der Umgebung bei Ivenack ist der etwa 40 km langer Os. Ein Os ist eine wallartige Aufschüttung von Schmelzwassersanden und -kiesen von unterschiedlicher Höhe. Ein Os gehört zum Bestandteil einer Grundmoränenlanschaft, da er während der Eiszeit unter dem Gletschereis gebildet worden ist.

Der Os, der sich durch das Gebiet von Ivenack hindurchzieht, wird zu den längsten Oszügen Norddeutschlands gezählt. Also eine weiteren Rekord, den der Ivenacker Tiergarten – neben den Eichen – zu bieten hat.

Ivenacker Os

Die Geschichte des Ivenacker Tiergartens

Der Wald im Tiergarten hier erscheint mir irgendwie uriger. Dabei wurde hier das Gebiet bereits Ende des 1. Jahrhunderts nach Christus durch den slawischen Stamm der Wilzen genutzt.

Der Wald wurde als Waldweide benutzt. Durch den Verbiss der Weidetiere innerhalb des Waldes ist dieser lichter geworden und nur wenige Buchen und Eichen hatten die Möglichkeit sich zu entfalten. Erst vor 750 Jahren trieben nach den Wilzen Hirten des Zisterzienserordens ihre Tiere durch das Waldgebiet.

Ivenacker Wald

Im Jahre 1555 – das Jahr der Reformation – ging der Wald mit seinen bereits mächtigen Eichen dem Besitz der herzoglichen Amtes Ivenack über. Kurz nachdem das Gebiet 1709 zum Rittergut wurde, entstand auch der „Thiergarten“, der bis zur Weltwirtschaftskriese im Jahre 1929 bestand hatte und dann aufgelöst wurde.

Erst 1972 began man den Wald mit seinen Eichen als Tiergarten mit Damwild wieder zu nutzen. Hierbei wurde die ursprüngliche Waldfläche durch eine neue Umzäunung etwas verkleinert. Junger Baumbewuchs wurde beseitigt, so das die alten Eichen wieder in Ruhe weiter wachsen konnten.

Das Lieschengrab

Vom Eingang „Stavenhavener Tor“ ist es nicht weit zum „Lieschengrab“. Die Gedenksteine des Lieschengrabes stehen auf einer Anhöhe, die man schon von einiger Entfernung ausmachen kann.

Dort stehen zwei Informationsschilder, eine Rundbank mit einem stilistischen gestalteten Eichenbaum in der Mitte und zwei Gedenksteine. Dieser Ort ist die „Sagenstation“ und gehört zum Naturerlebnispfad, der 2014 innerhalb des Ivenacker Tiergartens eröffnet wurde. Er lädt dazu ein, den Wald von Ivenack auf verschiedene spielerische Art zu erkunden.

Hier bei der „Sagenstation“ kann man drei Hörspielen lauschen, die jeweils eine Sage zur Entstehung der Ivenacker Eichen erzählen. Ich höre mir die Sage „Die Nonnen von Ivenack“ an und reise akustisch für ein paar Minuten in die Vergangenheit.

Liesschengrab

Die zweite Informationstafel erzählt über den historischen Hintergrund der beiden hier aufgestellten Gedenksteine, die jeweils einen Auszug eines Werkes des Dichters Horaz in französischer und lateinischer Sprache aufzeigen. Die Gedenksteine sollen an Anna Elisabeth Gilo erinnern, die bereits mit 22 Jahren starb. Ihr Mann – ein junger Graf aus Ivenack – liess die Steine vermutlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hier errichten.

Der Naturerlebnispfad – Teil 1

Auf der Anhöhe entlang komme ich zur nächsten Station des Erlebnispfades. Um einen Baum wurde eine Holz-Plattform mit 2 Etagen errichtet.

Hier erfahre ich anhand von Klapptafeln, welche Käferarten man an den Ivenacker Eichen entdecken kann. Direkt bei der Treppe die mich zu den zwei Etagen führt, klärt über die Bedeutung von Totholz auf.

Ivenack Totholz

Einige Meter weiter wird es musikalisch. Ein Xylophon aus Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) steht vor mir. Mit Hilfe eines Stocks kann man sogar auf den einzelnen Holzstäben schlagen.

Das Holz des Berg-Ahorns ist hart, lässt sich aber dennoch gut bearbeiten. Aufgrund seiner Qualität wird es zu den „Edellaubhölzern“ gezählt.

Als Klangholz findet es seine Verwendung für den Bau von Musikinstrumente wie Streichinstrumente, Zupfinstrumente und Fagotte – oder auch das Xylophon, das vor mir steht.

Xylophon Ivenack

Der erste Teil des Naturlerebnispfad endet beim Baumkronenpfad. Kurz vor Ende des Pfades, steht eine besondere Form des Telefons: Das Sprechttelefon.

Die Funktion ist ganz einfach. Hier stellen sich zwei Personen jeweils gegenüber des hier liegenden Stammes. Dann klopft einer mit Hilfe des Morsealphaphetes auf Schnittkante des Stammes. Die andere Person hält ihr Ohr an dem Stamm und versucht herauszufinden was gemorst wurde. Direkt beim Stamm aufgestellte Tafeln mit dem Morsealphabet helfen dabei.

Sprechtelefon

Da ich alleine unterwegs bin, kann ich das „Telefon“ leider nicht ausprobieren. Schade.

Die Ivenacker Eichen

Verlässt man den ersten Part des Naturerlebnispfades, findet man sich auf einen Platz vor, in dem man die erste der Ivenacker Eichen erblicken kann.

Meine Güte ist der Baum groß!!!

Eichen Ivenack

Hier steht groß und mächtig die „Pferdekopfeiche“. Eine Stieleiche (Quercus robur), die auf ein Alter von etwa 800 Jahren geschätzt wird. In den 1920er Jahren ist einst ein Ast abgebrochen und da der verbliebene Stumpf an einem Pferdekopf erinnert, bekam die Eiche so ihren Namen.

Den Stumpf kann man mittlerweile auch nicht mehr sehen. Zwar zeigt dieser Baum deutlich abgestorbene Bereich, dennoch beweisen immer wieder neue Triebe, das der Baum nicht ganz gestorben ist.

Pferdekopfeiche

Die Eiche kann nicht mehr direkt betreten werden, da es durch Besucher zu Trittschäden an den Wurzeln und zu Bodenverdichtungen kommen kann. Ein einfache Holzbarriere soll den Baum vor weiteren Schädigungen durch Besucher schützen.

In der Nähe des Haupteinganges im Norden findet man ein noch größeres Exemplar einer Stieleiche vor. Die sogenannte „Ringeiche“ ist die mächtigste Eiche, die man hier in Ivenack finden kann.

Ihr Name ist auf eine Sage zurückzuführen. So soll die Eiche von einer Nonne gepflanzt worden sein, die zwar zuerst verlobt war, aber dennoch von ihren Eltern in ein Kloster gebracht wurde. Die unglückliche Nonne legte ihren Verlobungsring um den dünnen Stamm einer aufkeimenden Eiche.

Ringeiche

Über die Jahrhunderte hinweg ist der Ring dann immer weiter mit dem Baum mitgewachsen. Der für das menschliche Auge unsichtbare Ring hält bis heute den Stamm zusammen. Dieser misst heute ein Umfang zwischen 10 und 11 Metern. Damit ist sie die dickste, natürlich aufgewachsene, einstämmige Eiche in Deutschland.

Eine dritte mit einem Namen versehende Eiche findet man im südlichen Bereich des Tiergartens. Es ist die  „Knusteiche“. Im Norddeutschenraum versteht man unter „Knust“ eine Eck- oder Randstück.

Diese Stiel-Eiche hat eine sehr große Wucherung – eine „Knust“ – am Stamm vorzuweisen, was ihr so letztendlich ihren Namen gab.

Knusteiche

Die Wucherung beginnt knapp über den Boden und reicht bis in etwa 1,5 m Höhe. Abgesehen von der Wucherung befindet sich dieser Baum in einem recht vitalen Zustand. Nur wenige Äste sind im Kronenbereich abgestorben.

Neben ihren Namen können sich die Eichen mit dem Titel „Nationales Naturmonument“ rühmen. Diese Auszeichnung bekommen Gebiete, die aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Schönheit und Seltenheit von großer Bedeutung sind.

Diese Auszeichnung ist noch recht jung, da die Ivenacker Eichen ihn erst 2016 erhalten haben. Neben ihnen haben bisher nur die „Bruchhauser Steine“ diese Auszeichnung erhalten. Es sind aber weitere Kandidaten im Gespräch.

Der Baumkronenpfad

Der Baumkronenpfad ist erst seit 2017 die neueste Attraktion im Ivenacker Tiergarten. Um diesen betreten zu können, braucht man ein Ticket, das man bei der Hauptkasse im Norden des Tiergartens erwerben kann. Eintritt für den Tiergarten und Baumkronenpfad kostet mich 9.- Euro.

Beim Eingang des Baumkronenpfades lege ich meine Eintrittskarte unter dem Lesegerät und schon kann ich durch Drehtür den Pfad betreten.

Baumkronenpfad Ivenack

Bereits nach den ersten Meter geht es langsam aber steigend nach oben. Immerhin ist es ja ein Baumkronen- und kein Erdbodenpfad. Dieser ist aber sehr fest gesichert zu sein. Es wackelt nichts. Ich blicke ab und zu über die Balustrade, die aus Holzpfählen besteht.

Unzählige Stationen laden dazu ein, die Eiche in all seiner Form näher zu erkunden.

Meine drei persönlichen Station-Highlights sind:

Der Bonbonautomat: Bei einer Station kann man sich sogar an einem Bonbonautomaten mit echten Eichel-Bonbons bedienen. Der Bonbonautomat ist wie ein Kaugummiautomat aufgebaut, nur das es keinen Schlitz für den Münzeinwurf gibt.

Ich bediene also den Drehmechanismus und eine rundes braunes Bonbon, eingewickelt in Cellophanpapier, kullert aus dem Warenausgabefach. Sofort erfolgt der Geschmackstest. Hm, das Bonbon schmeckt irgendwie nach sehr süßem Kaffee. So schmecken also Eicheln-Bonbons. Interessant.

Eichen Bonbons

Mein zweites Highlight sind die Hörkobeln.

Drei Hängkorbsessel laden den Besucher ein, einmal zu verschnaupfen und sich in einem der Sessel gemütlich zu machen. Um noch besser in Stimmung zu kommen, helfen drei ausgewählte Gedichte.

Hörkobel

Ich habe mir ein Auszug vom Gedicht „Mitten in dem Wasserspiegel“ von Johann Wolfgang von Goethe angehört – und ich muss sagen, so schnell habe ich mich noch nie entspannt wie in diesem Sessel.

Dazu das Gedicht – Perfekte Atmosphäre.

Yoga Ivenack

Yoga und Bäume? Ja, das geht.

Einige Yoga-Stellungen sind nämlich der Haltung und Form der Bäume entlehnt. Bereits am Eingang zum Baumkronenpfad kann man sich mit den Stellungen vertraut machen. Diese tauchen dann nochmals auf dem Baumkronenpfad auf und animieren dazu, die gezeigte Stellung nachzuahmen.

Entweder man macht die Stellungen nach oder man beobachtet andere Besucher, wie sie die Stellungen ausprobieren. Da wird man selbst zum Baum.

Die Streuobstwiese

Wer sich für die Obstfrüchte interessiert, sollte die Streuobstwiese, die sich direkt hinter dem Baumkronenpfad befindet, besuchen. Hier habe ich Obstsorten mit interessanten Namen wie „Amanlis Butterbirne“, die Pflaumensorte „Frigga“ und „Hauszwetschke“ entdeckt.

Streuobstwiese

Wer sich mit Obst auskennt oder -kenner ist, der wird hier sicherlich seine Freude hier haben. Im Herbst wird die Ernte der Früchte sicherlich ein Highlight sein.

Die Tiere vom Ivenacker Tiergarten

  • Die Turopolje-Schweine

Zwischen dem Baumwipfelpfad und dem Pavillon findet man ein größeres eingezäuntes Gelände, das einer riesigen Schlammsuhle gleicht. Hier werden Turoppolje-Schweine gehalten. Eine alte bedrohte Hausstierrasse, die aus dem Save-Auen in Kroatien herstammt.

Schweine Ivenack

Die Schweine sind hellhäutige Schweine mit schwarzen Flecken. Sie gelten als ausgezeichnete Schwimmer und können sogar tauchen. Ihre bis zu 15 cm dicke Speckschicht schützt vor Hitze und Kälte. Zudem sind sie sehr krankheitsresistent gegenüber typischen Schweinekrankheiten.

Ein Holzsteg führt quer über das Gehege der Schwein – aber von ihnen fehlt jede Spur. Da habe ich einfach an diesem Tag Pech gehabt.

  • Das Damwild (Dama dama)

Damwild

Seit Ende des 17. Jahrhunderts wird Damwild im Ivenacker Tiergarten gehalten. Damals waren es bis zu 800 Tiere gehalten, bis man den Tiergarten im Jahre 1929 aufgelöst hatte. Erst 1974 ist das Gelände auf etwa 75 ha wieder eingezäunt worden.

Heute leben etwa 70 bis 80 Damwild-Tiere in dem neu errichteten Gatter und tragen durch ihren Verbiss an der Baumverjüngung dazu bei, dass das Bild eines Hudewaldes weitgehends erhalten bleibt.

Ivenack Damwild

Die Tiere sehen sehr entspannt aus. Einige dösen vor sich hin. Andere fressen gemütlich. Die Wiese zu betreten oder die Tiere anzufassen, ist untersagt. Dennoch komme ich auch so noch nah ran um ein paar Fotos zu schießen.

Das barocke Pavillon

Die Wiese mit dem Damwild befindet sich direkt beim barocken Pavillon, das vor 200 Jahren gebaut wurde. Dieses solitäre Einraumgebäude gehört zum Gesamtensemble des Schlosses Ivenack. Zeitweise wurde es als Försterei genutzt.

Das Gebäude war einst in einem sehr maroden Zustand, doch Dank einer großzügigen Spende der Jost-Reinhold-Stiftung erstrahlt der Barockpavillon seit Mai 2003 wieder in neuem Glanz. Es leuchtet nahezu in seinem orangerot-weißen Farben. Jedenfalls ist es schon vom Weiten gut zu sehen.

barocke Pavillon

Im barocken Pavillon finde man seit 2003 eine interaktive Ausstellung vor, die den Besucher vieles Wissenswertes über den Wald vermittelt.

Sei es über den Naturschutz und die Jagd, Vogelstimmen, Lebenszyklus eines Baumes, über Bäume in der Mythologie oder über die Verwendung des Holzes in der Vergangenheit. Hier wird der Wissensdurst definitv gestillt.

Der Naturerlebnispfad – Teil 2

Der zweite Teil des Naturerlebnispfades verläuft von der Gabelung bei dem Gehege der Schweine und führt zum Wegweiser „Liesschengrab“.

Bei der Station „Pilzkochtopf“ sind die eigenen Pilzkenntnisse gefragt. Hier muß man sich per Knopfdruck für die Pilze entscheiden, die in den Kochtopf landen sollen. Eßbare Pilze werden grün angezeigt, giftige Rot.

Möchte man das Spiel neu starten, muß man an der Seite der Gerätschaft die Kurbel betätigen. Damit erzeugt man Strom, den man für das grüne oder rote Licht der Anzeige braucht.

Pilztopf

Wenige Meter weiter geht es auf Mäusejagd. Bei diesem Spiel ist man ein Fuchs und man versucht hinter einigen Baumstämmen eine Maus zu fangen.

Das Spielt geht los, wenn man auf einer aufgestellten Konsole den Knopf drückt. Eine Stimme aus dem Lautsprecher, der hinter dem Holzhaufen steht, gibt immer Bescheid, wenn man sich zu schnell anschleicht. Eine gar nicht so leichte Aufgabe.

Besucher vor mir sind immer am Spiel gescheitert und mussten von neu anfangen. Ich habe es allerdings geschafft. Die Besucher vor mir applaudieren sogar. Wie habe ich das geschafft? Nun, das verrate ich nicht …

Fuchs Maus

Kurz bevor ich mich wieder bei der Kreuzung befinde, wo sich die Sagenstation steht, komme ich an der „Wildwiese“ vorbei. Hier können Mufflons oder Damwild beobachtet werden.

Ich besteige die Leiter zum Ausguck. Ein hier aufgestelltes Fernrohr hilft bei der Beobachtung von Tieren. Und tatsächlich – in der Ferne kann ich ein Damwild erkennen. Es ist aber das einzige Tier, was ich zurzeit beobachten kann. Andere Tiere kann ich leider nicht entdecken.

Nach dieser Station bin ich wieder am Ausgangspunkt meines Ausfluges angelangt.

Ivenack

Mein Fazit

Die Ivenacker Tiergarten ist ein einzigartiger Park, wo allein die riesigen Eichen ein Besuch wert sind. Doch neben den Eichen kann man natürlich sehr viel mehr entdecken. Vor allem für Familien zeigt der Park zahlreiche Angebote, wie sich Klein und Groß beschäftigen kann.

Um den Baumkronenpfad zu betreten, muß das Kombi-Ticket „Ivenacker Tiergarten und Baumkronenpfad“ für 9.- Euro erworben werden. Dennoch lohnt sich diese noch recht junge Attraktion. Kinder und Erwachsene kommen dank der vielen Mitmachstationen auf ihre Kosten. Zumal ist diese Attraktion auch barrierefrei gestaltet.

Wer jedoch nur im Park spazieren möchte um den alten Eichennur mal einen Besuch abzustatten, empfehle ich die Nebeneingänge des Parks zu benutzen. Denn hier muß kein Eintrittspreis bezahlt werden. Sogar das Fahrradfahren ist im Park – sofern man auf den Wegen bleibt – kein Problem.

Ich war jetzt im Frühling hier, aber ein Wald mit solchen mächtigen Eichen kann zu jeder Jahreszeit was bieten. Daher wird es sicherlich nicht der letzte Besuch gewesen sein.

Einziges Manko des Invenacker Tiergarten ist seine Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Für mich sind 2 km zwischen Bahnhof und Eingang kein Problem, doch wie sieht es mit älteren Personen aus? Ich hoffe, das eine Bushaltestelle direkt beim Haupteingang geschaffen wird, das wäre wirklich wünschenswert und würde die Attraktivität des Ortes sicherlich steigen.

Es bleibt abzuwarten.


Quellen und lesenswerte Links

Hier erfährst du noch einiges über die faszinierenden Eichen im Ivenacker Tiergarten:


Welche besonderen Baum-Begegnungen hast du schon einmal gehabt? Hast du vielleicht sogar einmal die Ivenacker Eichen besucht? Kennst du andere alte Bäume in Deutschland? Hinterlasse hier ein Kommentar oder schreib mir eine Email.

2 Kommentare
  1. Bernd Teßenow Strubel sagt

    Im 17111 Borrentin in Pentz im Park stehen auch Eichen in dem Alter und Grōsse man findet sie hinten an der Mauer

    1. Zoe sagt

      Hallo Bernd,
      danke für den Hinweis. Alte Bäume besuche ich gerne und in der Ecke von Mecklenburg-Vorpommern war ich noch nicht.

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