Hallo da draußen

(M)ein ökologischer Fußabdruck 2020 (#Weltbodentag)

„Der Boden der Tatsachen hat oft einen unangenehmen Belag.”
© Thomas Häntsch (*1958), Fotograf

Genau ein Jahr ist es her, dass ich mir zum ersten Mal meinen ökologischen Fußabdruck berechnet habe. Nun heißt es, wieder Bilanz zu ziehen und das Vorjahresergebnis zu vergleichen. Was sich geändert hat – oder auch nicht, siehst du im folgenden Beitrag:

Was ist der ökologische Fußabdruck?

Der Rechner mit dem Namen „Ökologische Fußabdruck” zählt sowohl alle Ressourcen auf, die für den Alltag benötigt werden als auch die Größe an Fläche, die benötigt wird, um die Energie und Rohstoffe dafür zur Verfügung zu stellen.

Der eigene Flächenverbrauch wird anschließend auf alle Menschen hochgerechnet und mit den auf der Erde real verfügbaren Flächen verglichen.

Das Ergebnis wird dann mit der Maßeinheit „gha” („Globalen Hektar”) bezeichnet. Somit stellt der Fußabdruck nicht nur die Menge der eigenen CO2-Bilanz dar, sondern zeigt auch, wie hoch der eigene Flächenbedarf ist.

Die Tests zum ökologischen Fußabdruck

Für den Vergleich habe ich die bewährten Tests vom letzten Jahr übernommen. Ihre Bedienung ist mir bereits bekannt und das macht es den Vergleich zum Vorjahrergebnis einfacher.

Wie im Vorjahr – habe ich den Test von Brot für die Welt verwendet. Dieser Test besteht aus 13 Fragen. Hierbei hat man fünf Antwort-Möglichkeiten, auf die man jeweils klicken kann.

Der zweite Test ist vom WWF (World Wildlife Fund) erstellt worden und ist ähnlich wie der von „Brot für die Welt” aufgebaut. Allerdings muss man hier 33 Fragen (eigentlich nur 27 Fragen, weil 6 Fragen eher Hinweise sind und man da nichts beantworten muss)

Meine Auswertung vom Test „Ökologischer Fußabdruck / Brot für die Welt”

„Ernährung”

  • Frage 1/13 – Wie oft isst du Fleisch und Wurst?

Ich esse täglich Fleisch und Wurst. Ich gebe zu, dass sich mein Fleischkonsum während der Corona-Zeit erhöht hat.

  • Frage 2/13 – Wie oft isst du Fisch?

Selten. Ich esse nur etwa einmal die Woche Fisch. (Mein Konsum ist da überraschenderweise zurückgegangen.)

  • Frage 3/13 Wie oft verzehrst du weitere tierische Produkte?

Oft / Ich esse jeden Tag tierische Produkte.

  • Frage 4/13 – Wie oft kaufst du Bio-Lebensmittel?

Meistens / Ich kaufe Bio-Lebensmittel, soweit sie angeboten werden (Jupp, darauf achte ich wirklich!)

  • Frage 5/13 – Wie oft kaufst du saisonale Produkte aus deiner Region?

Meistens / Ich bemühe mich um saisonale Produkte aus meiner Region (Die bei mir „regionalen” Regionen sind Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Niedersachsen, wobei Brandenburg nach eigener Beobachtung weiterhin dominiert)

  • Frage 6/13 – Wirfst du Lebensmittel weg?

Kommt vor. (Ja und leider, Essen wegschmeißen ist ein Unding. Die Resteverwertung ist immer noch nicht perfektioniert.)

Zwischenergebnis „Ernährung”

Durchschnitt in Deutschland 1,4 gha // Mein Wert: 1,7 gha

Durch meinen erhöhten Fleischkonsum ist der Wert – im Vergleich zum Vorjahr – allein um 0,2 gha nach oben gestiegen und damit liege ich über den Durchschnitt. Oha, dass es so einen Unterschied machen kann, hätte ich nicht gedacht. Ich sollte hier verstärkt nach pflanzlichen Alternativen schauen. Das wäre nicht nur für mich gesünder, sondern auch für die Umwelt und die Natur besser.

„Wohnen”

  • Frage 7/13 Wie viel Fläche bewohnst du?

21 – 40 m²

  • Frage 8/13 Wie stark heizt du?

– 20 Grad

Mein Zwischenergebnis „Wohnen”

Durchschnitt in Deutschland: 1,0 gha // Eigener Wert: 0,6 gha

Wow, das ist ja wenig. Natürlich könnte ich auch in eine kleinere Wohnung, aber dann müsste ich mir eine Wohnung unter 21 m2 suchen, um überhaupt einen gha-Wert senken zu können. Und auf einer Fläche zu wohnen, die unter 21 m2 wäre für mich zurzeit der Wohnraum zu klein.

„Mobilität”

Frage 9/13 Wie viele Kilometer legst Du mit folgenden Transportmitteln zurück?

100 km Bus und Bahn pro Woche (Eigentlich ist es noch viel weniger, aber das ist der kleinste Wert, den man hier eintragen kann); 0 km Auto im Jahr (Ich habe gar kein Auto); 0 km mit dem Flugzeug (die letzten Jahre bin ich nicht mehr geflogen)

Mein Zwischenergebnis „Mobilität”

Durchschnitt in Deutschland: 0,8 gha // Eigener Wert: 0,2 gha
Hier hat sich gar nichts geändert. Kein Auto und nicht geflogen. Es reduziert gewaltig den eigenen “gha”! Und ich vermisse es nicht.

„Konsum”

  • Frage 10/13 Wie groß ist dein persönlicher Fuhrpark?

1 Fahrrad, 0 Motorrad/Roller, 0 Auto

  • Frage 11/13 Wie aufwändig ist Deine Einrichtung?

Recht bescheiden, ich kaufe selten etwas Neues. Und wenn ich etwas neues kaufe, bleibt es auch eine Weile.

  • Frage 12/13 Wie viel Geld gibst Du pro Monat für weitere Konsumgüter aus?

(Kleidung, Unterhaltung, Restaurant …) 50 Euro im Monat – Dank Corona ist dieser Wert sicherlich noch niedriger, aber 50 Euro war der niedrigste Wert.

  • Frage 13/13 Wie viel Müll und Altpapier verursachst Du pro Woche?

Müll: 2 Sack; Altpapier: wenig (Dadurch das ich durch Corona mehr zu Hause bleibt hat sich auch mehr Müll durch den erhöhten Einkauf angesammelt.

Mein Zwischenergebnis „Konsum”

Durchschnitt in Deutschland: 0,7 gha // Eigener Durchschnitt: 0,3 gha

Mein Kaufverhalten hat sich im Gegensatz zum letzten Jahr nicht großartig verändert. Kaufen, kaufen, kaufen und immer das Neueste haben? Nein, das muss nicht sein.

Mein Endergebnis

Mein persönlicher ökologischer Fußabdruck beträgt laut dem Test insgesamt 3,6 gha. Umgerechnet werden das 2,3 Planeten. Das hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert, wobei mein gha-Wert um 0,2 gesunken ist.

Der durchschnittliche gha-Wert in Deutschland beträgt 4,8. Damit liege ich immerhin unterhalb des Durchschnitts, doch ein gha-Wert, der deutlich nachhaltiger wäre, liegt 1,6 gha. Ich müsste meinen Wert um ganze 2,0 gha-Werte reduzieren.

Das ist Arbeit!

Es liegt also noch ein weiter Weg vor mir, um annähernd diesen Wert zu erreichen. Laut der Auswertung läge bei mir in der Ernährung vor allem das Sparpotential. Fleischverzehr reduzieren und mit pflanzlicher Alternativen ersetzen.

Zuletzt wird nochmal auf die Erhöhung des Handabdrucks nachgewiesen. Damit ist der sogenannte „politische Handabdruck” gemeint. Das heißt, sich vor allem politisch engagieren, weil erst durch die Veränderung in der Politik sich auch dann nachhaltig etwas in der Bevölkerung verändern kann.

Gute Idee – aber ich bin ehrlich gesagt nicht der Typ, der sich gern politisch engagiert. Mit Politik hatte ich bisher noch nicht viel zu tun gehabt, aber vielleicht sollte ich das mal überdenken. Hmmm.

Meine Antworten zum Test „Klimarechner”/ WWF

„Ernährung”

  • Frage 1/33 – Welchen Anteil hat saisonales Obst und Gemüse an Ihren Gesamteinkäufen von Obst und Gemüse?

Fast all mein gekauftes Obst und Gemüse ist einheimisch-saisonal

  • Frage 2/33 – Wie oft trinken bzw. essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Käse, Butter oder Sahne?

3 Portionen am Tag

  • Frage 3/33 – Wie oft essen Sie Eier oder Lebensmittel, die Eier enthalten (z.B. Pfannkuchen, Desserts, Mayonnaise)?

3 bis 6 Portionen pro Woche

  • 4/35 – Wie oft essen Sie Nahrungsmittel, die Fleisch oder Fisch enthalten (z.B. Spaghetti Bolognese, Brötchen mit Lachs)?

2 mal pro Tag

  • 5/33 – Hinweis zum Thema „Grundnahrungsmittel”
  • Frage 6/33 – Welchen Anteil haben Label-Produkte (Bio, MSC, Fairtrade) an Ihrem Einkauf?

Ich koche fast nur mit Label-Produkten

  • Frage 7/33 – Wie häufig werfen Sie Lebensmittel weg, weil sie verdorben oder abgelaufen sind?

Passiert mir ab und an. (Mist!!!)

„Mobilität”

  • Frage 8/33 – Wie viele Kilometer legen Sie jährlich privat per Auto oder Motorrad zurück (als Fahrer/-in oder als Beifahrer/-in)?

Ich fahre nie Auto oder Motorrad, jedoch muss aber ehrlich sagen, dass ich in diesem Jahr mehrere Male als Beifahrer Auto gefahren bin, daher sag ich mal als Antwort: weniger als 2000 km

  • Frage 9/33 – Wie viele Kilometer legen Sie wöchentlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück (Eisenbahn, Bus, Straßenbahn, U-Bahn)? Anzugeben sind Reisen für Freizeit, Einkauf und Pendeln, nicht aber berufliche Reisen.

weniger als 60 km, dank Corona bin ich viel weniger gereist als sonst.

  • Frage 10/33 – Wie viele Stunden reisten Sie über die letzten fünf Jahre gesehen durchschnittlich pro Jahr für private Zwecke mit dem Flugzeug?

Mein letzter Flug (Hin- und Rückflug) für einen privaten Zweck war insgesamt etwa 5 h lang und ist bereits ein paar Jahre her.

  • Frage 11/33 – Wie viele Tage verbrachten Sie in den letzten fünf Jahren durchschnittlich auf einer Kreuzfahrt?

Ich war in den letzten Jahren auf keiner Kreuzfahrt – genauer gesagt: ich war noch nie auf einer Kreuzfahrt

„Raumerwärmung statt Erderhitzung”

  • Frage 12/33 – Womit wird Ihr Zuhause im Winter hauptsächlich beheizt?

Elektroheizung,

  • Frage 13/33 – Welchem Standard entspricht Ihr Wohnhaus?

Weiß nicht.

  • Frage 14/33 – Wie groß ist Ihre Wohnung/Ihr Haus (Beheizte Wohnfläche von Wohnung und Ferienwohnung ohne Garage, Keller, Dachboden)?

30 bis 50 Quadratmeter

  • Frage 15/33 – Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt?

1

  • Frage 16/33 – Auf wieviel Grad heizen Sie Ihr Zuhause?

Auf etwa 21 °C

  • Frage 17/33In welchem Haustyp wohnen Sie?

Mehrfamilienhaus

  • Frage 18/33 – Sind Sie Eigentümer der Wohnung oder des Hauses, in dem Sie wohnen?

Mieter

  • Frage 19/33 – Wie bereiten Sie Ihr Warmwasser auf?

Elektroboiler

  • Frage 20/33 – Welche Effizienzklasse haben Ihre Beleuchtung und Ihre großen Haushaltsgeräte (Kühl-/Gefrierschrank, Waschmaschine, Geschirrspüler, Wäschetrockner) mehrheitlich?

A+ und besser

  • Frage 21/33 – Welche Kühlgeräte haben Sie?

Ein Kühlschrank mit kleinem Gefrierfach

  • Frage 22/33 – Wie waschen Sie Ihre Wäsche hauptsächlich?

Mehr als die Hälfte der Wäsche bei 30°C und weniger, nur ganz selten 60°C

  • Frage 23/33 – Wie trocknen Sie Ihre Wäsche?

An der Wäscheleine (ich besitzen keinen Trockner)

  • 24/33 – Hinweis zum Thema „Kleingeräte”
  • 25/33 Hinweis zum Thema „Trinkwasser”
  • Frage 26/33 – Wie viel geben Sie monatlich für Kleider und Schuhe aus? Meine Ausgaben betragen weniger als 20 Euro pro Monat

Meine Ausgaben betragen weniger als 20 Euro pro Monat (Ich hasse Shopping!!!)

  • Frage 27/33 – Wie viel geben Sie monatlich für Freizeit und Kultur aus (Haustiere, Fitness-Abo, Zeitschriften, Kino, Unterhaltungselektronik und Abos, Hobbys etc.)?

Meine Ausgaben betragen weniger als 40 Euro pro Monat (Hm, zählen Beiträge für Vereine dazu?!)

  • Frage 28/33  – Wie viel geben Sie monatlich für Möbel und Haushaltsgeräte aus?

Meine Ausgaben betragen ca. 80 Euro pro Monat. Meine Ausgaben betragen weniger als 20 Euro pro Monat (Dieses Jahr gab es einige Anschaffungen, weil ich mein Schlafzimmer komplett anders eingerichtet habe.

  • Frage 29/33 – Wie viel Geld geben Sie monatlich für Essen in Restaurants, Kantinen und Essen zum Mitnehmen sowie für auswärtige Übernachtungen aus?

Meine Ausgaben betragen ca. 70 Euro pro Monat (Dieses Jahr viel gekocht und sehr selten Take-Away-Food und Restaurantbesuche gemacht; alles dem Corona-Virus geschuldet.)

  • 30/33 – Hinweis zum Thema „Konsumgüter”

 

  • 31/33 – Hinweis zum Thema „Hausbau”

 

 

  • Frage 32/33 – Hinweis zum Thema Öffentliche Dienstleistungen

 

  • Die 33. Frage bezieht sich darauf, ob man einen Newsletter vom WWF bekommen möchte oder nicht.

Mein Ergebnis vom „Klimarechner” / WWF

*Trommelwirbel*

  • Mein Wert  – 11.11 Tonnen CO²
  • Deutscher Durchschnitt – 12.36 Tonnen CO²
  • Weltweiter Durchschnitt – 7.41 Tonnen CO²

Würde die gesamte Weltbevölkerung so wie ich leben, bräuchten wir nur 2.7 Planeten. Oha! Das ist dennoch verdammt viel. Und was heißt „nur”?!

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich mein CO²-Wert sogar leicht erhöht – um 0,2 Planeten. Geschuldet ist es dem Kauf von Möbeln und weil ich in diesem Jahr trotz Vorsätze mich eher klimaschädlich ernährt habe. Okay, da ich mit dem Möbelkauf abgeschlossen habe – da werden die nächsten Jahre sicherlich nichts Neues dazu kommen, werde ich weiter an meiner Ernährung arbeiten.

Mein (Lern-)Fazit

Ernährung – das ist das Thema, womit ich mich WIRKLICH im nächsten Jahr beschäftigen sollte. Vielleicht liegt es am Coronavirus, dass ich das Thema – trotz des Willens – eher vernachlässigt habe. Ich weiß es nicht.

Man ist nicht perfekt, aber wenn man dann nach dem Test anstrebt, sich in seiner CO²-Bilanz zu verbessern, dann ist damit schon etwas getan.

Den politischen Handabdruck habe ich im letzten Jahr wohl eher ignoriert – in diesem Jahr hat mich jedoch der Hinweis zum Nachdenken gebracht. Hm, politisch engagieren? Vielleicht ja, vielleicht nein. Ich lasse mir das nochmal durch den Kopf gehen – wobei ich nicht der Typ bin, der sich im politischen Rahmen bewegt und engagiert.

Letztendlich ist zu sagen: die Tests tun nicht weh, öffnen einem die Augen und man sieht, wo man noch handeln kann. Ich finde, jeder sollte mindestens einmal im Jahr diesen Test gemacht haben.

Einmal ehrlich Bilanz ziehen und dann im nächsten Jahr mit dem Ziel „ökologischer Fußabdruck reduzieren” durchstarten.

Mein Ziel für 2021 ist, meinen gha-Wert zu reduzieren. Mal gucken, ob ich es schaffe.

Wie sieht es bei dir aus?


Links der Test zum „Ökologischen Fußabdruck”

Die Links wurden zuletzt am 5.12.2022 aufgerufen


Schon einmal den ökologischen Fußabdruck berechnet? Was war dein Ergebnis? War das Ergebnis überraschend oder zu erwarten? Hast du daraufhin deinen Lebensstil hinterfragt oder sogar geändert?

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