Eine Rundwanderung durch das Warnower Durchbruchstal
„Hast es sehr eilig, folgst deinem Ziel,
fließt durch Wälder und durch Auen,
verbringst auch Zeit mit Wellenspiel,
an dem sich Menschen gern erbauen.“
(Auszug aus dem Gedicht „Wasser“)
© Horst Rehmann (*1943), deutscher Publizist, Maler, Schriftsteller und Kinderbuchautor
Es war einer der heißesten Tage des Jahres 2016. Ich wollte nicht – wie viele andere – bei dem schönen Wetter an die Ostsee gehen, obwohl die Ostsee quasi bei mir „um die Ecke“ ist.
Zu viele Menschen. Zu voller Strand. Der blanken Sonnenhitze die ganze Zeit ausgesetzt sein. Ach nööö!!! – Das ist nicht mein Ding.
Da gehe ich doch lieber in den Wald. Denn dort lässt sich die Hitze weitaus besser ertragen als am Strand, wo die Sonne ohne Erbarmen auf einem scheint. Hier habe ich Schatten und ganz ehrlich – wer geht denn bitteschön an einem heißen Sommertag in den Wald?
Eine etwas schwierige Anreise
Am späten Vormittag geht es mit dem Regionalzug zuerst bis nach Blankenberg. Hier werde ich beim Ausstieg des Zuges anhand eines großen Holzschildes daran erinnert, dass ich mich hier im Naturpark Sternberger Land erinnert.
Dieser Naturpark wurde erst 2005 gegründet und gehört damit zum jüngsten Naturpark in Mecklenburg-Vorpommern.
Hier am kleinen sogenannten „Naturpark-Bahnhof Blankenberg“ warte ich nun auf einen Kleinbus, der mich nach Sternberg bringen sollte. Es ist ein Rufbus, wie sich herausstellte. Drei weitere Personen warten bereits auf dem Bus. Ich hoffe nur, das genügen Platz für alle da ist.
Der Bus kommt pünktlich und wir finden alle in dem Bus Platz. Die anderen Mitfahrer sind eine Frau und ein Schweizer Ehepaar. Während bei meinen Gästen das Ziel „Sternberg“ ist, muß ich noch ein Stückchen länger fahren, denn der eigentliche Ausgangspunkt meiner Wanderung ist „Sternberger Burg.
„Das sei kein Problem“, meint mein Fahrer und kurz nachdem die Gäste in Sternberg gebracht worden sind, konnte ich kurze Zeit später in „Sternberger Burg aussteigen.“
An der Mildenitz entlang
Hier in Sternberger Burg fließt die Mildenitz hindurch, die ein rechter Zufluss der Warnow ist.
Entlang an der Mildenitz geht es erst mal nach Norden durch Sternberger Burg. Ein Schild am Flussufer weist auf spezielle Informationen für Wasserwanderer hin; also Personen, die mit Hilfe eines Kanus Gewässer befahren.
Hier ist es also möglich, das Warnower Durchbruchstal nicht nur zu Fuß, sondern auch auf dem Wasser (hauptsächlich auf den Flüssen „Mildenitz“ und „Warnow“) zu erkunden.
Das bei dieser Art der Fortbewegung einige Regeln befolgt werden müssen, ist selbstverständlich. Schließlich soll die Mildenitz bzw. die Warnow noch so möglichst lange erhalten bleiben, so dass zukünftige Wasserwanderer diese auch nutzen können. Da dieses Gebiet sehr beliebt bei Wasserwanderern ist, gibt es hier sogar ein Camp speziell für Kanu-Fahrer.
Das heutige Wetter ist wunderbar. Die Sonne scheint und nur wenige Wolken sind am Himmel zu sehen. Hier direkt am Flussufer der Mildenitz kann ich viele schillernde Libellen beobachten, die blitzschnell umherfliegen.
Es ist gar nicht so einfach diese Tiere fotografisch festzuhalten. Doch ich habe Glück (und auch viele Geduld): auf einem Zweig einer Uferpflanze hat sich ein Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) niedergelassen. Schnell mache ich von dem auffallend blau-schillernden Tier ein Foto.
Die auffällige blaue Farbe des Tieres zeigt, das es sich bei diesem Exemplar um ein Männchen handelt. Die Weibchen haben sind eher braun gefärbt und sehen nicht so prachtvoll aus wie ihre männlichen Artgenossen.
Diese Prachtlibellen-Art ist, neben einer weiteren Art, die einzige Art, die hier in Europa vorkommt. Es ist also schon etwas Besonderes diese Tiere in freier Natur beobachten zu können. Neben ihrer auffälligen Farbe sind sie auch Anzeiger für die Qualität des Wassers. Sie kommen nur dort vor, wo das Wasser besonders sauber ist.
Und noch eine besondere Eigenschaft haben Libellen, die sie einzigartig unter den Insekten macht: Sie können rückwärts fliegen.
Aussichtsturm „Eiszeitliche Urlandschaft“
Sternberger Burg habe ich hinter mir gelassen. Ich folge weiterhin den Asphaltweg, der in Richtung Groß Görnow führt.
Auf einer Anhöhe finde ich einen hölzernen Aussichtsturm vor. Ich steige die Stufen nach oben, da ich mir eine tolle Aussicht von dem Umland erhoffe.
Von der Aussichtsplattform habe ich dank des guten Wetter eine sehr gute Weitsicht. Zu jeder Himmelsrichtung kann ich blicke und überall sehe ich die typische Mecklenburgische Landschaft, die hier auf einer Informationstafel als „Eiszeitliche Urlandschaft“ betitelt wird.
Eine kleine Tafel auf der Aussichtsplattform gibt eine Fotografie Landschaft mit wichtigen Punkten, damit man sich orientieren kann. Laut dem Schild versteckt sich hinter einer Baumreihe das Durchbruchstal, rechts nicht weit davon befindet sich eine Slawenburg und die Stadt Rostock ist ganz links zu finden, die von diesem Standpunkt nur etwa 45 km Luftlinie entfernt ist.
Trotz der vielen Informationen lasse ich die Landschaft auch einfach mal auf mich wirken. Ich versuche es zumindest, denn der Geologe erwacht ein wenig in mir drin. Was ich hier sehe, ist eine Endmoränenlandschaft, die hier die Besonderheit hat, das sich hier das größte Durchbruchstal von Mecklenburg-Vorpommern befindet.
Typisch für eine Endmoränenlandschaft ist das hügelige Relief mit auffälligen Wällen. Einst sind hier vor 16.000 Jahren Gletscher über das Land „gefahren“ und haben die Landschaft wie ein Bügeleisen geglättet, dabei wurde Gesteinsmaterial durch den Schub der Gletscher aufgeschüttet. Diese Aufschüttungen werden als Endmoränen bezeichnet.
Das Warnower Durchbruchstal hat, neben seiner besonderen Entstehungsgeschichte, auch einen speziellen Schutzgebietsstatus, da es nicht durch den Menschen wasserbaulich verändert wurde. Die Natur hatte hier daher die Möglichkeit sich ohne die Einwirkung des Menschen zu entwickeln.
Regionale Kulturgeschichte
Wieder vom Turm hinuntergestiegen, sehe ich mir genauer die zwei Informationstafeln an, die neben dem Aussichtspunkt errichtet wurden. Die linke Tafel informiert über verschiedene Ausflugsziele im Sternberger Seenland, während die andere Tafel über den Ortsteil Groß Görnow, der heute ein Relikt eines ehemaligen Gutsdorfes ist.
Ein Gutsdorf ging meist aus ehemaligen Wirtschaftshöfen hervor. In ganz Mecklenburg-Vorpommern haben sich viele solcher Gutsdörfer gut erhalten. Prägend für diese Gutsdörfer war meist ein Gutshaus, das die Funktion eines Herrenhaus hatte.
Von den über 2000 Gutshäusern, sind heute etwa um die 1000, teilweise unter Denkmalschutz, erhalten geblieben. Einige wurden sogar saniert und haben wieder eine Nutzung für den Tourismus in Form von Hotel, Pension u. ä. gefunden.
Weiter die Straße nach Norden komme ich direkt zum dem ehemaligen Gutsdorf. Wer regional kulturhistorisch interessiert ist, sollte sich einmal das große Gutshaus in der Hünengrabestraße anschauen. Dazu müsste man nur weiter die Straße nach links folgen, mein Weg führt aber in die entgegengesetzte Richtung.
Nach etwa 500 m muss ich abermals nach rechts abbiegen, da mich ein einfaches Holzschild in die Richtung zum „Warnowtal“ verweist. Es folgt eine lange Straße bis ich am „Kanonenberg“ vorbeikomme. Beim diesem „Berg“ handelt es sich um ein Hügelgrab aus der Bronzezeit (2200 – 800 v. Chr.).
Vom dem Grab sehe ich nicht sehr viel. Das liegt aber auch daran, dass hier alles so sehr dicht zugewachsen ist, so dass man ohne das Schild einfach daran vorbeilaufen würde. Ein Baum mit viel Buschwerk – mehr ist nicht zu erkennen.
Ein bekanntes Motiv und Entstehung des Durchbruchtales
Die Entstehung des Warnower Durchbruchstal begann vor etwa 16.000 Jahren, wo einst Gletscher das Gebiet mit meterhohen Eis bedeckten.
Dabei wurden Sedimente vor dem Gletscher (Endmoräne) und unterhalb des Gletschers (Grundmoräne) transportiert. Beim Einsetzen der Warmzeit schmolzen die Gletscher ab und die vom Gletschereis transportieren Sande und Gesteine lagerten sich ab.
Die Sedimente, die von den Gletschern vor und hinter den Endmoränen abgelagert wurden hatten eine Höhe bis zu 50 Metern.
Vor dem Gletscher bildet sich ein Entwässerungsrinne, die sich im Verlaufe der Zeit zu den Flüssen „Warnow“ und „Mildenitz“ entwickelten. Durch weitere Erosionsprozesse schnitt sich die Entwässerungsrinne immer tiefer in das Tal, so dass sich das heutige Durchbruchstal mit seinem Fluss Warnow (und den Zufluss Mildenitz) bildete.
Die hohen Sedimentablagerungen der Endmoränen kann man heute noch sehen und sogar zu Fuß „erfahren“. Denn vom offiziellen Wanderparkplatz am Warnower Durchbruchstal, der sich nicht weit vom „Kanonenberg“ befindet, geht es zuerst einen Steilhang (=Endmoräne) hinunter.
Ein Waldweg führt mich am Flussufer nach Norden entlang. Ich komme an einer Holzbrücke an – doch das ist nicht nur irgendeine Brücke. Diese Holzbrücke ist auch ein beliebtes Foto-Motiv bei Besuchern des Warnower Durchbruchtales.
Nach einigen Fotoaufnahmen setze ich mein Weg nach Norden fort. Eine Sache, die mir hier auf dem Weg auffällt ist es, dass es hier am Flussufer absolut still ist.
Kein Straßenverkehr oder irgendein Geräusch, das an die menschliche Zivilisation erinnert. Aber auch keine Vögel oder Insekten kann ich hören. Nur der Wind in den Baumkronen sowie das leise Plätschern der Warnow vernehme ich. Diese Stille ist auf keinem Fall gruselig, sondern hat etwas erholsames.
Natureindrücke
Völlig in mich geruht, nehme ich die Natur um mich wahr. Die flachen Uferbereiche ermöglichen es, die Warnow näher zu betrachten.
Hier in der Warnow lebt ein besonderes Tier: Es ist die Bachmuschel (Unio crassus). Sie ist ein Indikator für mäßig bis schnell fließende, sauerstoffreiche Gewässer. Einst überall in Europa verbreitet, ist ihre Art, aufgrund der hohen Nitratgehalte durch die landwirtschafliche Düngung, gefährdet.
Wer mehr über diese Muscheln erfahren möchte, sollte auf die rechte Seite der Holzbrücke gehen. Dort wurde eine kleine Tafel mit Informationen über die Bachmuschel aufgestellt.
Die Bachmuschel lässt sich leider hier nicht so gut beobachten, aber dafür kann ich mich in Flora ein umschauen. Der Wald an der Warnow besteht hauptsächlich aus Rotbuchen (Fagus sylvatica). Ihren Namen verdanken sie der roten Blattfärbung im Herbst, die jetzt im Hochsommer natürlich noch nicht zu sehen ist.
Sehr dicht ist das Blätterdach dieser Bäume und dadurch kann die Sonne nur an wenigen Stellen den Erdboden erreichen. Der Waldboden zeigt daher wenig Bewuchs, dennoch entdecke ich hier und da einige Pflanzen. Sogar ein paar blühende Exemplare sind dabei.
Auffällig sind hier die gelben Blüten des Großen Springkrauts (Impatiens noli-tangere). Es wird auch als „Rühr-mich-nicht-an“ bezeichnet, da ihre Fruchtkapseln bei Berührung blitzschnell aufreißen und die Samen bis über 3 Meter fortschleudern können. Dies ist möglich, da die Fruchtkapseln unter dem Zellsaftdruck gespannt sind.
Eine Überraschung ist es, das ich hier im Juli Pilze finde. Ein kleiner Täubling (Gattung Russula), der lose auf dem Erdboden liegt, hebe ich auf und betrachte ihn etwas näher. Unter Täublinge bezeichnet man eine Pilzgattung mit etwa 750 Arten weltweit, wovon 160 Arten allein in Mitteleuropa vorkommen.
Sie haben oft auffallend bunt gefärbte Hüte, während die Lamellen und der Stiel meist reinweiß sind. Einige Exemplare sind essbar, andere nicht. Bei dieser Fülle an Arten (und meines Unwissens an Täublingen) lasse ich immer Exemplare lieber stehen. Auch dieses kleine Exemplar lege ich wieder auf dem Waldboden zurück.
Wo ist der Weg?
Am Waldrand entlang komme ich zu einem Holztor. Ein Schild verweist darauf, das ich hier durchgehen darf, aber wie geht es dann weiter?!
Über das Tor hinweg, erstreckt sich ein ein großes Feld, aber ich sehe keinen Weg? Wo ist der Weg?
Ich gehe durch das Tor und schaue mich um. Hm, immerhin ist das Gras hier recht kurz geschnitten. Es scheint also sich um ein Acker o.ä. zu handeln.
Und siehe da! Mit etwas genauerem Hinsehen kann man einen Trampelpfad erkennen, der quer über das Feld verläuft.
Ich folge den diesem Pfad und nach bereits wenigen Minuten sehe ich bereits ein zweites Holztor. Der Trampelpfad scheint also wirklich zum offiziellen Wanderweg an der Warnow dazu zugehören. Aber etwas ungewöhnlich ist es schon.
Wieder an der Warnow
Wieder befinde ich mich am Ufer der Warnow. Hier ist alles recht dicht bewachsen und ich treffen wieder ein paar schillernde Libellen an. Es sind zwar diesmal keine Prachtlibellen, aber es handeln sich um nicht minder schöne Exemplare der Blauen Federlibelle (Platycnemis pennipes).
Wie bei der blauen Prachtlibelle, haben die Männchen der Federlibellen die auffälligere Färbung als die Weibchen. Die Weibchen zeichnen sich durch blasse Braungrünfärbung aus. Das zarte fragile Aussehen dieser Libellenart gab ihr letztendlich den Namen.
Spuren von Vorfahren
Über eine kleine Brücke geht es auf der rechten Seite der Warnow wieder in Richtung Süden nach Sternberger Burg. Im Gegensatz zum linken Ufer erscheint mir hier die Natur etwas wilder und urtümlicher. Bäume liegen quer über den Weg und der Wachstumsrichtung einiger Weiden scheint keine Grenzen gesetzt zu sein.
Auch hier gibt es einige flache Uferbereiche, die es einem erlauben näher zur Warnow zu gelangen. Dennoch setze ich meinen Weg zügig fort, denn es sich Stechmücken (Culicidae), die mich zum Weiterwandern bewegen. Wo kommen die auf einmal her?!
Autsch! Autsch! Die stechen aber wild! Nur schnell weg von hier!
Mit zügigen Schritten geht es wieder in den Wald hinein. Gottseidank lassen hier die Mücken auch von einem endlich ab. Nun kann ich wieder in einem gemächlichen Schritt meinen Weg fortsetzen. Der Weg verläuft nicht eben, sondern ich muss einige Male einige Anhöhen hinauf- und hinuntergehen.
Auf einer Anhöhe im Wald werde ich durch ein kleines Schild auf „Blockpackungen“ aufmerksam gemacht. Diese entstanden am Rand des Gletschereises und sind daher auch als sehr grobes Endmoränenmaterial zu verstehen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 13 Vorkommen, die auch gesetzlich geschützt sind.
Der Schutz dieser Gesteine ist noch recht jung, so ist es nicht verwunderlich, das in den letzten Jahrhunderten (vorwiegend 17. und 18 Jhd.) die eiszeitlichen Gesteine in vielen Bereichen wie Kirchenbau oder Straßenbau Verwendung fanden. Letztendlich war deren regional geologische Bedeutung noch nicht bekannt.
Direkt am Waldweg fällt ein Stein mit einer Einkerbung sofort auf.
In diese Rille wurde einst Schwarzpulver gefüllt, um anschließend das Gestein mit Hilfe einer gezündeten Lunte zu sprengen. Die nach der Sprengung entstanden Gesteinsbrocken wurden dann für den Bau von Fundamenten oder für den Straßenbau verwendet.
Der Schachtelhalm-Wald
Ich habe wieder die bekannte Holzbrücke erreicht. Doch statt diese zu überqueren, gehe ich weiter den Weg nach Süden.
Die Landschaft verändert sich. Doch ist nicht der Wald, sondern eher der Waldboden, der hier anders erscheint. Dünne stängelartige Pflanzen säumen den Waldboden. Auch hier informiert ein kleines Schild über die Besonderheit, die den aufmerksamen Beobachter sofort ins Auge fällt. Es handelt sich um Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale). Moment – Winterschachtelhalm im Hochsommer?! Ähm… – Der Name kommt wohl daher, das diese Pflanze ganzjährig grün ist – undabhängig von der Jahreszeit.
Schachtelhalme gehören zu den ältesten Pflanzen überhaupt. Die ältesten Fossilienfunde stammen aus dem Ober-Devon (vor 360 Millionen Jahre). Seitdem hat sich diese Pflanzengruppe kaum in ihrem Aussehen verändert. Man spricht daher auch von einem „lebendigen Fossil“.
Zurück nach Sternberg – im Sauseschritt
Aus dem Wald hinaus führt mich der Weg an einer Wiese vorbei. Viel Aufmerksamkeit kann ich den verschiedenen Blumen nicht mehr schenken. Denn die Zeit ist weit vorangeschritten und ich habe knapp noch eine Stunde Zeit Sternberg zu erreichen und dort den Bus zurück nach Blankenberg zu nehmen.
Ich nehme also die Beine in die Hand und gehen auf dem Fahrradweg entlang, die parallel zur L141 in Richtung Sternberg verläuft.
Ich schaffe es rechtzeitig und kann mich für ein paar Minuten von meinem Stechschritt erholen, als der Kleinbus an der Bushaltestelle „Sternberg ZOB“ hält. Dieser bringt mich schließlich nach Blankenberg, wo ich auf der Zug in Richtung Zuhause warten muss.
Rückblickend betrachtet war das Wandern durch Warnower Durchbruchstal eine schöne Halbtagestour. Wenn sich die Verbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr verbessern sollte, komme ich gerne wieder hierher.
Bis dahin bleibt mir die Erinnerung an einem heißem Sommertag an einem Fluss im Wald im Jahre 2016.
Fazit
Das Warnower Durchbruchstal ist aufgrund seiner Fauna und Flora schon allein ein Besuch wert, mal für eine Tages- oder Halbtageswanderung zu besuchen. Wer sich kulturhistorisch oder geologisch interessiert kommt hier auch auf seine Kosten. Sehr gut finde ich die zu den einzelnen Punkten die kleinen aufgestellten Tafeln. Hier erfährt man das Wichtigste in einem kurzen Text. Es gibt wirklich unglaublich viel zu sehen.
Typisch für Mecklenburg ist die Landschaft nicht flach, sondern ihre Anhöhen. Doch diese sind auch für Wanderanfänger gut zu meistern, zumal es sich nur um wenige Meter Höhenunterschiede handelt.
Das Durchbruchstal ist für seine Eisvögel-Beobachtungen bekannt. Ich habe keine gesehen, soll aber nicht heißen, das es keine Eisvögel mehr gibt.
Die Wandertour – so schön wie sie war – hat jedoch einen Wermutstropfen. Es gibt keinen Nahverkehr, der es erlaubt, das Warnowtal zu erreichen. Ich hatte einfach Glück, das jemand vorab den Rufbus bestellt hatte und ich auf der Hinfahrt bis zu meinem geplanten Ausgangspunkt gebracht wurde. Doch von Rufbussen abhängig zu sein, finde ich nicht als Wanderer optimal. Das habe ich auf meiner Rücktour gemerkt, wo ich mich beeilen musste, um den bestellten Bus zu erreichen.
Schade, denn es ist eine schöne Tour durch eine besondere Flusslandschaft, wo man sogar ein paar kleine Lerneinheiten gratis dazu bekommt. Groß und Klein kommen hier auf ihre Kosten.
Steckbrief: Wanderung durch das Warnower Durchbruchstal
Karte
Anreise
Mit dem Regionalzug bis nach Blankenburg, von hier aus mit dem Rufbus 849 (Rufbus-Zentrale: 03883 616161) bis nach Sternberger Burg
Einkehrmöglichkeit
In Sternberg gibt es einige Möglichkeiten einzukehen
Wegbeschaffenheit
An der Warnow direkt nur Wald- und Feldweg, zwischen Sternberg Burg und Groß Görnow Asphaltstraße
Quellen und lesenswerte Links
Hier findest du einigen Lesestoff zu meiner Wanderung durch das Warnower Durchbruchstal:
- Unterschätztes Tier Libelle – ZEIT-Online-Artikel
- Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz – NABU Mecklenburg-Vorpommern
Warst du schon einmal an der Warnow? Warst du dort zu Fuß oder auf dem Wasser untergwegs? Welche Entdeckungen hast du dort gemacht?
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