20. HWN-Tour: Im Südwesten von Ballenstedt
„Ballenstedt – die Wiege Anhalts“
– Werbeslogan der Stadt Ballenstedt
Eigentlich war die gestrige Tour recht anstrengend gewesen, doch das Stempelsammeln lässt weder mich noch B. einfach so los.
Ballenstedt erwies sich dabei, als gute Wahl um mehrere Wandertouren in den Harz zu starten. Heute soll es in den Südwesten von Ballenstedt gehen.
Heute führt uns unser Weg über eine sehr lange Allee in Richtung Schloss Ballenstedt. Von dort aus beginnt unsere 20. HWN-Tour.
Die Stadt Ballenstedt und sein Schloss
Ballenstedt ist nicht nur wegen der Stempelstellen der Harzer Wandernadel ein Besuch wert. Die Geschichte dieser ehemaligen Residenzstadt ist eng mit der Geschichte der Ballenstedter Grafen verbunden. Diese waren auch als „Askanier“ bekannt und sind als die Ahnherren des anhaltischen Fürstenhauses in die Geschichte eingegangen. Daher wird Ballenstedt auch als die „Wiege Anhalts“ bezeichnet.
Heutzutage ist Ballenstedt ein staatlich anerkannter Erholungsort. Für diese Anerkennung braucht es nicht nur eine landschaftlich bevorzugte und klimatisch günstige Lage, sondern in Sachen Freizeitangebot auch ein gut erschlossenes Wanderwegenetz. Nun, diese Auszeichnung weckt bei uns die Hoffnung, dass wir heute eine ganz tolle, abwechslungsreiche Wandertour erleben.
Unser Ausgangspunkt für die heutige Tour ist das Schloss Ballenstedt. Ein wunderschöner Startpunkt, der eher zum Verweilen einlädt, als hier eine Wandertour in den Harz zu starten. Doch letztendlich ist der Lockruf der Wanderstempel größer, als die des Schlosses und seines Gartens.
Das Schloss Ballenstedt ist ein im barocken Stil erbautes Residenzschloss der Fürsten von Anhalt-Bernburg. Zumal war es auch Sommerresidenz der Herzöge von Anhalt.
In der unmittelbaren Umgebung des Schlosses findet der Besucher allerhand Informationstafeln vor, die über die lange Geschichte des Schlosses erzählen. Das Modell der Stammburg der anhaltischen Fürsten kann im Maßstab 1:15 am Schlossplatz bewundert werden.
Die Gewässer vom Schloss Ballenstedt
Vom Schloss ausgehend in Richtung Westen, gehen wir auf dem Amtmannweg entlang durch den Schlossgarten und kommen dabei an dem denkmalgeschützten Kunstteichen Schlossteich und Glockenteich vorbei. Wie der Namen schon vermuten lässt, sind „Kunstteiche“ künstlich angelegte Gewässer, die ihre Funktion ursprünglich im Bergbau hatten.
Beim Glockenteich ist das Besondere, das er zu den „Salmonidengewässern“ gezählt wird. Darunter bezeichnet man Gewässer, in denen Fische wie Lachse (Salmo salar), Forellen (Salmo trutta) und Äschen (Thymallus thymallus) gehalten werden können.
Diese Fische zeigen die Belastungsstufe eines Gewässers mit Schwermetallen auf. Ein Salmonidengewässer ist dabei die Stufe, die die niedrigste Belastung aufzeigt. Wir haben es hier also mit einem sehr sauberen Gewässer zu tun. Das Angeln ist am Glockenteich erlaubt – aber nur mit einem entsprechenden Angelschein.
Vorbei an den Teichen blicken wir uns etwas um. Wir stellen fest, dass der Vorfrühling am Harznordrand angekommen ist. Der Wald ist von einem Teppich aus Buschwindrosen nahezu vollständig bedeckt.
B. und ich folgen den zahlreichen Wegweiser und schließlich erreichen wir auch – gefühlt nur ein paar Schritte vom Schloss entfernt – die erste Stempelstelle des heutigen Tages.
Das Arboretum Forstmeister Tannen
Nachdem wir unserer Stempelhefte mit einem weiteren Stempel versehen haben, schauen wir uns hier noch ein wenig um. Da wo sich jetzt der Stempelkasten befindet, wurde 1766 an jenem Ort eine Forstplantage mit fremdländischen Gehölzen angelegt. Für die besondere Auswahl der Hölzer war der damalige Oberforstmeister von Truff verantwortlich. Diese Gehölzsammlung– auch Arboretum genannt – gehört zu den ältesten im Harz.
Hier im Arboretum wachsen unter anderem mächtige Weymouths-Kiefern (Pinus strobus). Ursprünglich wachsen diese Bäume in Nordamerika, doch im Jahr 1767 wurde eine Samenkiste von Fürst Friedrich Albrecht über englische Händler aus Nordamerika bestellt und die Samen wurde anschließen hier im Arboretum eingepflanzt. Aus diesen Samen sind mittlerweile mächtige Weymouths-Kiefern geworden, die zu den ältesten ihrer Art in ganz Deutschland gehören.
Eine Informationstafel steht unmittelbar neben dem Stempelkasten und erzählt einiges über die Historie des Arboretums. Direkt darunter befindet sich ein Abschnitt einer circa 200 Jahren alten Lärche (Gattung Larix). Bei diesem Ausschnitt kann man gut den typischen Farbunterschied zwischen dem Kernholz (Mitte) und den Splintholz (am Rande) erkennen. Das Splintholz der Lärche zeigt eine hellgelbe bis rötliche Farbe. Das Kernholz ist deutlich dunkler, zeigt einen Farbton von leuchtend rot bis rotbraun.
Neben den Farbunterschied des Holzes zeigt die Lärche eine weitere Besonderheit. Wie die Laubbäume wird sie zu den „Sommergrünen Bäumen“ gezählt. Das bedeutet, dass sie – im Gegensatz zu Tannen oder Fichten – im Herbst ihre Nadeln abwerfen; so wie es auch Laubbäume mit ihren Blätter im Herbst auch machen.
Nach dieser kleinen Exkursion in die Dendrologie („Baumkunde“) setzen wir unseren Weg weiter Südwesten fort. Unser nächstes Ziel wird uns zu einem weiteren historischen Ort führen.
Die Flora von Buttlars Grab
„Wilhelmine von Buttlar, Hofdame auf Schloss Ballenstedt – 1767 – 1810″ – so weist ein Schild des Harzklub-Zweigvereins Ballenstedt auf ein Bodendenkmal hin, das auf einer Anhöhe oberhalb des Amtmannstales liegt.
Den Einheimischen ist dieser Grabhügel bekannt und wird auch regelmäßig gepflegt und hergerichtet. Jedenfalls macht die Grabstätte für uns auf den ersten Blick einen sehr gepflegten Eindruck. Der Ort strahlt etwas Verwunschenes und Märchenhaftes aus. Er lädt auf jeden Fall zum Verweilen ein.
Die Grabstätte besteht aus einer im Kreis angelegten Trockenmauer, wo das eigentliche Grab in der Mitte davon liegt.
Direkt auf dem Grab von Buttlar wurden einige kleine Sträucher der Zwergmispel (Gattung Conoceaster) gepflanzt. Diese kleinen Büsche tragen rote Früchte, die man aber nicht essen sollte. Denn sowohl die Beeren und auch die Pflanzenteile sind schwach giftig.
Dennoch ist diese Pflanze als Zierstrauch recht beliebt. Einziges Manko – neben seiner schwachen Giftigkeit – ist der oft starke Befall des „Feuerbrands“, eine durch das Bakterium „Erwinia amylovora“ verursachte Pflanzenkrankheit, die bei der Zwergmispel recht häufig vorkommt.
Eine weitere farbige Entdeckung ist das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Gattung Brunnera). Wie der Name schon verrät, stammt diese blaue Schönheit ursprünglich aus dem Kaukasus, ein Hochgebirge in Eurasien, das zwischen dem Schwarzem Meer und Kaspischem Meer verläuft.
Sie kommt natürlich in Höhenlagen zwischen 500 m bis 2000 m vor. Doch auch in unseren Breiten fühlt sich diese Zierpflanze wohl und wird gerne als Frühjahrsblüher in den Gärten – als erster blauer Farbtupfer nach dem Winter – gepflanzt.
Wir verlassen die Grabstätte, aber nicht ohne noch einen weiteren Farbakzent zu entdecken. Diesmal in der Farbe Weiß.
Es ist die Große Sternmiere (Stellaria holostea), oft wird sie auch als „Echte Sternmiere“ oder „Großblütige Sternmiere“ genannt. Sie ist ein weitverbreiteter Frühjahrsblüher in unseren einheimischen Laubwäldern.
Die Hubertushöhe
Wir folgen den Pfad, der am Grab von Buttlar vorbei in Richtung Norden führt. Wir erreichen einen Parkplatz, der direkt an der Alexanderstraße (B 185) zwischen Ballenstedt und Mägdesprung liegt. Etwas überrascht sind wir vom Anblick einer Feldküche.
Eine Feldküche?! Tatsächlich! Und sogar Kundschaft da. Sowas haben wir bisher noch nicht im Harz gesehen. Aber warum nicht.
Noch verwundert über den unerwarteten Anblick einer Feldküche überqueren wir die Bundesstraße und folgen dem Weg, der uns in Richtung Hubertushöhe führt. Es geht bergauf und recht schnell sind wir auf einem Bergkamm angekommen. Somit stehen wir hier auf der Hubertushöhe.
Die Hubertushöhe ist gleichzeitig ein Aussichtspunkt, der uns ins Siebersteinteichtal hinabblicken lässt. Hier auf dem Bergkamm befinden wir uns in einem Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald. Dieser häufige, aber kleinflächige Waldtyp gehört zum FFH-Gebiet Burgesroth und Laubwälder bei Ballenstedt. Das FFH steht für Fauna, Flora und Habitat und gehört zu dem europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 an, das sich etwa ein Fünftel der Gesamtfläche von Europa erstreckt.
Wir haben Glück, dass die Bäume hier noch kein Laub tragen, denn so haben wir freie Sicht auf den unter uns liegenden Siebersteinteich. Ein schmaler Höhenweg zeigt uns den Weg ins Tal. Es geht jetzt also wieder bergab.
Unser Weg ins Tal führt uns auf dem Bergkamm an knorrigen Eichen vorbei, die allerdings nicht zu dem urpünglichen Baumbestand gehören, sondern wurden hier Anfangs des 19. Jahrhunderts gepflanzt. Dennoch sieht es hier recht urig und natürlich aus. Mir gefällt das.
Der Siebersteinteich
Schnell sind wir ins Tal zum Siebersteinteich gelangt. Er ist ebenfalls ein Kunstteich wie der „Glockenteich“ bei Schloss Ballenstedt. Er ist etwa 1,8 ha groß und umfasst etwa 46.000 m3 Wasser. Einst diente er als Vorratsbecken für den Bergbau bzw. zur Wasserversorgung.
Heutzutage wird dieser Teich zum Fischen genutzt als auch als Badeteich und Naherholungsgebiet. Sein Wasser ist recht sauber und aufgrund seiner abgeschiedenen Lage ist er als Badeort bei den Einwohnern aus den umliegenden Orten als auch bei Touristen sehr beliebt.
Auf ein Bad verzichten wir aber, denn dazu ist es einfach noch zu kalt. Wir überqueren den Staudamm und steigen einen kleinen Weg empor. Je näher wir der Anhöhe kommen, desto breiter wird dieser Weg. Mal schauen, was uns hier nun erwartet.
Steine, Stempelstelle und etwas Verwirrung!
Wir erreichen eine bewaldete Anhöhe, da warnen uns schon gelbe Schilder mit der Aufschrift „Vorsicht! Sprengarbeiten“. Wir befinden uns nun in der Nähe eines aktiven Tagebaubetriebes. Jetzt am Wochenende ist natürlich kaum auf dem was los, dennoch sollte man die Warnungen der Schilder beherzigen.
Auf dem breiten Pfad entlang lichtet sich rasch der Wald und da erstreckt sich vor uns ein riesengroßer Tagebau. Der Tagebau mit dem Namen „Grauwacke-Steinbruch Rieder“.
Hier wird jährlich 800.000 t hochwertige Grauwacke abgebaut. Mein ehemaliger Geologie-Professor neigte immer zu sagen, wenn über Grauwacke gesprochen wird, über den „dreckigen Sandstein“ zu reden.
Denn Grauwacke ist ein Sandstein, der verschiedene große Komponenten beinhaltet, eher schlecht sortiert ist und seine grau-braune Farbe auch eher nicht sehr interessant wirkt. Er wirkt einfach nicht schön, sondern eher „dreckig“. Zugegeben – ich bin auch kein großer Fan von Grauwacke.
Dennoch hat die Grauwacke einen großen Nutzen für uns. Sie wird vor allem im Strassenbau als Pflaster, Split oder Schotter verwendet. In geschliffener Form wird dieses Gestein auch als Fassadenstein, Arbeitsplatte oder zur Gestaltung von Fensterbänken verwendet.
Wir folgen dem Pfad, der entlang am Tagebau entlang führt in Richtung Süden, bis wir eine Aussichtsplattform entdecken. Dort steht auch der Stempelkasten. Nanu?! B. und ich sind verwirrt.
Laut unserem Stempelheft gehört der Stempelkasten mit seiner Stempel-Nr. 61 zum Abzeichen „Harzer Steiger“, laut der Harzer Wandernadel-App, nicht mehr. Hm, was machen wir denn da?
Erstmal großes Rätselraten. Wir überlegen.
Stempeln – ja?! Nein?!
Nach einigem hin und her entscheiden wir uns, nach der Nummer des Heftes zu gehen und stempeln sowohl das normale und auch das Heft des Harzers Steigers ab. Problem gelöst. Und ein Harzer Steiger mehr.
Neben der Grauwacke, die doch in vielen Bereichen ihre Verwendung findet, hat sich die Natu, trotz des massiven Eingriffes des Menschen, Raum wieder zurückerobert. Tierbeobachtungen vom Uhu (Bubo bubo) und Nachtaufnahmen vom Luchs (Lynx lynx) beweisen, das auch hier die ursprüngliche Tierwelt wieder sich heimisch fühlt.
Der Arme Heinrich
Wenn ich in der Natur unterwegs bin, bin ich es nicht nur als Wanderer, sondern auch als Geocacher. Nichts lässt sich besser verbinden, als eine Wanderung mit der Suche nach einigen „Schätzen“. So haben wir dank eines Geocaches diesen geheimnisvollen Ort gefunden, sonst wären wir nichtsahnend daran einfach vorbeigegangen.
Vom Hauptweg ab geht es einen kleinen Pfad in den Wald hinein, der uns zu einer Waldwiese führt, wo an deren Rand ein Kreuz steht. Es wird als Sühnekreuz interpretiert, wobei seine eigentliche Herkunft und Funktion im Verborgenen bleibt. Daher ranken auch etliche Sagen um dieses Kreuz.
Eine dieser Sagen erzählt von einem Bettler namens Heinrich, der hier im Wald von Räubern erschlagen worden war. In seiner Jacke hat man eingenäht ein paar Goldmünzen gefunden. Mit diesem kleinen Schatz wurde das Kreuz finanziert und hier aufgestellt.
Nun, wir begeben uns auf die Suche von dem Geocache und auch bald war dieser gefunden. Schnell tragen wir uns in das Logbuch ein und bringen die Dose in ihr übliches Versteck (Du verstehst bei diesem Textabschnitt nur Bahnhof? – Dann schau hier auf den Link)
Zwar scheint die Sonne und es ist einfach ein herrlicher Tag, dennoch strahlt das Kreuz eine gewisse Mystik aus und lässt den Ort hier etwas gruselig erscheinen.
Nun, eine Stempelstelle wartet noch auf uns. Noch 500 Meter, dann haben wir es geschafft.
Der Schirm
Es geht etwas bergauf. Hier befinden wir uns auf einem Stern.
Die zu einem Punkt hier zulaufenden Wege sind kein Zufall, sondern Fürst Victor Friedrich (1700 – 1765) lies hier in diesem Waldgebiet Jagdbahnen anlegen. An diesen Bahnen standen an ausgewählten Punkten Jagdhäuser oder überdachte Jagdansitze, die auch einfach „Schirme“ genannt wurden.
Heute steht hier an dieser Wegkreuzung nur eine einfache Holzüberdachung, die einem überdimensionalen Regenschirm aber sehr ähnlich sieht und daher die Bezeichnung „Schirm“ noch durchaus seine Berechtigung hat.
Der letzte Stempel von unserer heutigen Tour ziert nun unser Heft. Es geht jetzt wieder zurück nach Ballenstedt. Wir folgen dem „Eierkuchenweg“ bis wir zur Kreuzung gelangen, wo zu unserer linken die „Kuckhornwiese“ liegt. Wir gehen nun nach links, an der Wiese vorbei und nehmen die nächste Abzweigung nach rechts.
Hier entspringt die Getel, ein kleiner Harzbach. Wir folgen dem Hirsch-Teichgrund, ein Weg, der nahezu parallel zum Bachverlauf in Richtung Tal verläuft.
Naturdenkmal und Steinbruch Hirschteich
Nach etwa 2 km, bleiben wir vor einem riesigen Baum stehen, dessen Größe uns erstmal anhalten und staunen lässt.
Vor uns steht eine Buche, die ihre besten Tage wohl schon erlebt hat. Sie fällt aufgrund seiner Größe und etwas bizarren Aussehens sofort auf. Vor uns steht die Bunnemann-Buche – eine Rotbuche (Fagus sylvatica) die zu Ehren eines Arztes in Ballenstedt benannt wurde.
Diese Buche ist zudem noch als Naturdenkmal ausgewiesen, was darin zu erkennen ist, das sich dieser Baum deutlich von seiner Umgebung abhebt. Naturdenkmäler werden meist ein natürlich entstandenes Landschaftselement bezeichnet, die aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart und Schönheit unter Schutz stehen.
Die Sonne scheint gerade auf die Buche und ich mache einige Bilder. B. genießt die Sonnenstrahlen. Eigentlich ist unsere Stempeltour vorbei, doch an einem Ort gehen wir noch vorbei, denn ich persönlich sehr interessant finde.
Nur wenige 100 m weiter den Weg folgend ins Tal kommt man am ehemaligen Steinbruch Hirschteich – auch Königsbruch genannt vorbei. Hier wurde einst Grauwacke abgebaut, der für den Gebrauch als Schotter- oder Pflasterstein abgebaut wurde. Der Betrieb wurde 1960 eingestellt.
Heute kann man den ehemaligen Steinbruch zu Fuß betreten und mit etwas Glück ein paar Pflanzenreste im Grauwacken-Gestein finden. Diese Pflanzenreste werden den Cyclostigmen zugeordnet. Das sind baumähnliche Bärlappe, die im Oberdevon (vor 377 – 362 Millionen Jahre) existierten.
B. und ich suchen eifrig im Steinbruch nach den Fossilien, haben aber Pech und finden nichts, was einer Pflanze auch nur ähnlich sieht. Aber außer dem typischen grauen Gestein finden wir nichts Außergewöhnliches.
Schade.
Unsere Tour ist nun so gut wie zu Ende. Am Hirschteich und an einem weiteren ehemaligen Steinbruch vorbei ist Ballenstedt nur noch ein paar Schritte von uns entfernt.
Es ist 15.30 Uhr als wir die ersten Häuser erblicken. Wir waren jetzt etwas über 6 Stunden unterwegs gewesen – und so viel gesehen. Wow!
Es war eine schöne Tour. Danke Ballenstedt.
Mein Fazit
Es ist eine lange aber schöne Tour, die ihren Reiz durch ihre Abwechslung hat. Eine Mischung aus etwas Geologie, Historie, Natur und dazu noch ein paar schöne Ausblicke macht diese Tour interessant. Auch einige Höhenmeter müssen überwunden werden, jedoch geht es angenehm nach oben und nach unten und sorgt für Abwechslung.
Wem die Tour zu lang ist, kann sich auch ein Highlight der Tour als jeweiliges Tourenziel herauspicken. Die Ausschilderung ist gut und die Stempelstellen sind gut zu finden.
Allein durch die guten Wege und Ausschilderung bietet Ballenstedt einen Erholungsfaktor und daher ist die Bezeichnung als staatlich anerkannter Erholungsort mehr als nur berechtigt. Es lohnt sich, hier mal eine Wandertour zu machen. Und nicht nur einmal.
Steckbrief: 20. HWN-Tour – Im Südosten von Ballenstedt
Karte
Wegbeschaffenheit
- vorwiegend Waldwege, teilweise gut befestigt
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmittel
- Bus: Von Aschersleben und Quedlinburg fahren Busse nach Ballenstedt; Von Ballenstedt: Buslinie Nr. 6 (Richtung Bahnhof-Quedlinburg) fährt zur Haltestelle „Asmusstedt“
Einkehrmöglichkeiten
- Innerhalb von Ballenstedt gibt es eine Menge Möglichkeiten einzukehren
- Feldküche auf dem Parkplatz bei der B185 zwischen Mägdesprung und Ballenstedt
Aufgesuchte Stempelstellen
Quellen und lesenswerte Links
Hier ist einiges an Lesefutter in Bezug auf meine Tour:
- Dendrologie – Biologie-Webseite
- Salmonidengewässer – Biologie-Webseite
- Informationstafel zu Forstmeister Tannen (pdf-Datei)
- Feuerbrand – Mein schöner Garten
- Webseite von Natura 2000
- Sagen im Harz: Der arme Heinrich – Youtube-Video
- Harzer Bergwald – Webseite
- Tektonische Bau des NW-Teil der Selke-Decke am nördlichen Harzrand (pdf-Datei)
- Die Selke-Grauwacken-Folge – Deckenrest eines oberdevonischen Turbiditfächers im Harzvaristikums (pdf-Datei)
Welche Touren hast du im Harz bei Ballenstedt gemacht? Oder hast du demnächst dort eine Wandertour geplant?
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